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Börse Frankfurt: Dax startet über 7.700 Punkten

von dpa und Reuters Quelle: Handelsblatt Online

Leichte Gewinnmitnahmen prägen den Handel am deutschen Aktienmarkt. Die Vorgaben aus Amerika und Asien sind negativ. Die Akteure halten sich zudem zurück, weil nun die ersten Zahlen von den Unternehmen kommen.

Ein Börsenhändler in Frankfurt am Main. Der Dax fällt zurück. Quelle: dpa
Ein Börsenhändler in Frankfurt am Main. Der Dax fällt zurück. Quelle: dpa

FrankfurtDer Dax hält sich trotz schlechter Vorgaben aus Asien und Amerika auf hohem Niveau. Vorbörslich notierte der Leitindex über der Marke von 7.700 Punkten. Das ist etwas weniger als am Vortag. Nach dem starken Jahresauftakt hatten einige Anleger am Montag Kasse gemacht. Ein kräftiges Kursplus der Finanzwerte verhinderte allerdings einen größeren Rücksetzer.

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Der Dax ging am Ende mit einem Minus von 0,56 Prozent auf 7.732 Punkte aus dem Handel. Auch bei Rohstoffen wie Öl oder Kupfer nahmen Investoren Gewinne mit.

Heute kommen aus Deutschland Daten zur Leistungs- und Handelsbilanz sowie die Auftragseingänge der Industrie von November. Aus dem Euro-Raum gibt es Zahlen zum Wirtschaftsvertrauen im Dezember. Nach US-Börsenschluss präsentiert der US-Aluminiumkonzern Alcoa Ergebnisse für das vierte Quartal und das Jahr 2012. Der Agrargigant Monsanto legt Zahlen für das erste Quartal seines gebrochenen Geschäftsjahres 2012/2013 vor.

In Spanien geht die Bankenkrise weiter. Die krisengeschüttelte Banco de Valencia setzt nach Gewerkschaftsangaben mehr als die Hälfte der Belegschaft vor die Tür. Das verstaatlichte Institut werde 890 Mitarbeitern kündigen, teilte die Gewerkschaft UGT am Montag mit.

Banco de Valencia lehnte eine Stellungnahme ab. Das Institut war kürzlich vom drittgrößten Geldhaus des Landes La Caixa für den symbolischen Preis von einem Euro gekauft worden. Die Notübernahme war eine von mehreren, mit der Spaniens Bankenbranche die Krise in den Griff zu bekommen versucht. Gewerkschaften fürchten, dass in diesem Jahr 12.000 spanische Bankangestellte ihren Job verlieren.

Umstritten bleiben die Hilfen für Steueroasen in Europa. Die Grünen fordern im Gegenzug für internationale Finanzhilfen von Irland und Zypern eine Reform ihrer Steuersysteme. "In den Beratungen um Hilfspakete gehört die ruinöse Standortpolitik Zyperns ebenso auf den Verhandlungstisch wie die Steuerpraxis Irlands", sagte Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin der Zeitung "Die Welt" vom Dienstag.

Dumping-Steuersätze und ein lockerer Umgang mit Geldwäsche seien Kern des Geschäftsmodells Zyperns. Ebenso wie Irland betreibe Zypern damit eine Standortpolitik zum Schaden seiner EU-Partner. Steuerdumping und europäische Rettungsmilliarden passten aber nicht zusammen. Irland hatte im Sommer einen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds gestellt. Irland ist schon seit mehr als zwei Jahren unter dem Rettungsschirm und strebt Erleichterungen der Konditionen an.

Umstritten sind Hilfen für Zypern insbesondere deshalb, weil der Inselstaat wegen der niedrigen Kapitalsteuern zu einer Art Steueroase vor allem für russisches Geld in der EU geworden ist. Die Euro-Staaten zögern daher mit der Zusage von Geldern, weil Zypern zuvor Zugeständnisse etwa bei der Bekämpfung der Geldwäsche machen und den vor allem durch den Zufluss russischen Geldes völlig aufgeblähten Bankensektor restrukturieren soll.


Großauftrag für Airbus

Dem europäischen Flugzeugbauer Airbus steht ein weiterer Großauftrag von Hawaiian Airlines ins Haus. Die Fluglinie kündigte am Montag an, sie plane eine Order im Volumen von bis zu 2,8 Milliarden Dollar. Die Muttergesellschaft Hawaiian Holdings hat nach eigenen Angaben eine vorläufige Vereinbarung über den Kauf von 16 A321neo-Fliegern unterzeichnet.

Zudem sicherte sich die Gesellschaft die Option auf neun weitere Maschinen. Airbus liefert bereits Flugzeuge vom Typ A330 sowie A350 an Hawaiian Airlines. Die Europäer stechen damit den US-Rivalen Boeing als wichtigsten Hawaiian-Lieferanten für Verbindungen zwischen der amerikanischen Westküste und der Inselgruppe im Pazifik aus.

Air France-KLM verhandelt nach eigenen Angaben nicht über eine Übernahme der strauchelnden italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Es gebe derzeit keine Gespräche über den Kauf von Anteilen, sagte Air-France-Chef Alexandre de Juniac am Montag.

Zuvor hatte die italienische Zeitung "Il Messagero" von fortgeschrittenen Verhandlungen berichtet. Seit vier Jahren hält die französisch-niederländische Fluglinie ein Viertel an Alitalia. Der Zeitung zufolge würde Europas größte Fluggesellschaft nun für die restlichen Anteile einen Aufschlag von 20 Prozent zahlen auf den Preis, den eine Gruppe von italienischen Investoren 2008 für ihre Alitalia-Aktien aufbringen musste. Derzeit wird Alitalia von der Investorengruppe CAI kontrolliert, die die insolvente Fluglinie 2008 übernommen hatte.

Der Chef des Versicherungskonzerns Provinzial Nordwest, Ulrich Rüther, bleibt trotz seiner widersprüchlichen Angaben zu einem angeblichen Schraubenzieher-Angriff auf ihn im Amt. Bei dem Versicherer wird über eine Fusion mit der Provinzial Rheinland nachgedacht. Diese soll auch den Wettbewerber Allianz in die Schranken weisen, der Branchenkreisen zufolge seine Fühler nach der Provinzial Nordwest ausgestreckt hatte.

Der Aufsichtsrat habe die weitere Zusammenarbeit mit Rüther bestätigt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für den Aufsichtsrat sei vordringlich, die anstehenden Überlegungen zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Versicherungssektors mit einem anerkannten Fachmann voranzutreiben.

Berichte, ein Unbekannter habe den Manager mit einem Schraubenzieher attackiert, hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Rüther hatte zunächst von einem solchen Angriff berichtet, dann aber gegenüber Staatsanwaltschaft und Polizei nach deren Angaben eingeräumt, die Attacke erfunden zu haben. Zwei Gutachten bestätigten, dass Rüthers Gesundheit voll hergestellt sei, erklärte der Versicherer nun.

Kurz vor Beginn der US-Bilanzsaison haben am Montag in New York viele Anleger Kasse gemacht. Neben diesen Gewinnmitnahmen lasteten auch milliardenschwere Entschädigungszahlungen von US-Banken auf der Wall Street.

Finanzwerte gingen auf Talfahrt, nachdem sich mehrere Institute zur Zahlung von 8,5 Milliarden Dollar an Opfer von Zwangsversteigerungen verpflichtet hatten. Aktien europäischer Geldhäuser profitierten dagegen von der Erleichterung darüber, dass der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht den Instituten vier Jahre mehr Zeit gibt, um ihre Liquiditätspuffer aufzufüllen. In New York schloss der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent schwächer bei 13.384 Punkten.


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