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Die wichtigsten Business-Frauen 2012
Rang 10: Simone Bagel-Trah
Mit 40 Prozent Zuspruch der Juroren landet die Ur-Urenkelin des Markenpioniers Fritz Henkel unter den Top Ten. Simone Bagel-Trah ist Aufsichtsratsvorsitzende des Düsseldorfer Henkel-Konzerns. Damit steht die promovierte Mikrobiologin an der Spitze eines der 500 umsatzstärksten Konzerne der Welt und gehört in Deutschland zu den wirtschaftlich wichtigsten Frauen für 2012.
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Rang 9: Nicola Leibinger-Kammüller
Als Vorsitzende der Geschäftsführung der Trumpf GmbH bekam Nicola Leibinger-Kammüller einen Zuspruch von 43,7 Prozent. Die gebürtige US-Amerikanerin ist seit 2005 Geschäftsführerin eines der weltweit größten Anbieter von Werkzeugmaschinen. Sie ist zudem Mitglied des Aufsichtsrats der Lufthansa, der Siemens AG, der Voith GmbH und der Axel Springer AG sowie Mitglied des Beirats der Landesbank Baden-Württemberg und der BW-Bank.
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Rang 8: Hannelore Kraft
Sie ist eine der wichtigsten Frauen in der SPD: Seit 2009 stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, bis Oktober 2011 war sie ein Jahr lang Bundesratspräsidentin und die erste Frau in der Geschichte des Bundesrates. Seit Juli 2010 ist die Diplom-Ökonomin Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen. Die Juroren wählen die Politikerin aus Mühlheim an der Ruhr wohl auch deshalb mit durchschnittlich 44,7 Prozent auf Rang acht des Rankings.
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Rang 6: Friede Springer
Die deutsche Verlegerin und Witwe Axel Springers landet mit 45,3 Prozent auf Platz sechs der wirtschaftlich wichtigsten Frauen für 2012. Nach Springers Tod 1985 erbte sie gemeinsam mit seinen Kindern und Enkeln die Anteile am Verlagskonzern und wurde Managerin des Axel Springer Verlags. Friede Springer besitzt Laut Forbes Magazine ein geschätztes Privatvermögen von rund 3,2 Milliarden US-Dollar. Als Freundin Angela Merkels nahm die 69-Jährige 2004, 2009 und 2010 an der Wahl des Bundespräsidenten teil.
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Rang 6: Maria-Elisabeth Schaeffler
Die österreichisch-deutsche Unternehmerin ist gemeinsam mit ihrem Sohn Gesellschafterin des Schaeffler-Konzerns. Damit teilt sich die Witwe des Unternehmensgründers den Platz mit Friede Springer: Sie erhält von den Juroren ebenfalls 45,3 Prozent Zuspruch. In der Forbes-Liste der reichsten Menschen weltweit wird sie zusammen mit ihrem Sohn Georg 2011 mit einem geschätzten Vermögen von 9,8 Milliarden US-Dollar auf Platz 7 der reichsten Deutschen geführt. Der weltweite Umsatz der Schaeffler-Gruppe betrug im Jahr 2010 9,5 Milliarden Euro.
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Rang 5: Anke Schäferkordt
Die deutsche Managerin aus Nordrhein-Westfalen steht seit September 2005 an der Spitze der Mediengruppe RTL Deutschland. Doch damit hat sie noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Schäferkordt wird ab dem 18. April in Vorstand der Bertelsmann-Gruppe einziehen.
An der Spitze von RTL stehen unter anderem die Sender RTL Television, VOX, n-tv oder RTL II unter ihrer Leitung. Bereits seit 1991 arbeitet Anke Schäferkordt im Unternehmen RTL. Mit 48,4 Prozent wählen die Juroren sie unter die Top Fünf.
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Rang 4: Beate Baumann
Beate Baumannist Büroleiterin des Kanzlerbüros und engste Vertraute der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bevor sie mit Merkel ins Kanzleramt wechselte, arbeitete Baumann bereits in deren Büro im Konrad-Adenauer-Haus. Als Merkels Beraterin und „Merkels Schatten“ schätzen die Experten sie mit 49,5 Prozent als viertwichtigste Frau Deutschlands für die Wirtschaftsentwicklungen 2012.
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Rang 3: Liz Mohn
Die deutsche Verlagsmanagerin ist Aufsichtsratsmitglied der Bertelsmann AG und Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Seit dem Tod ihres Mannes Reinhard Mohn 2009 konnte die gelernte Zahnarzthelferin ihren Einfluss im Verlags- und Medienkonzern weiter ausbauen. Im Vorstand der Bertelsmann-Stiftung ist die persönliche Freundin Angela Merkels zudem offiziell für den Bereich Kultur zuständig. Mit 51,1 Prozent zählt sie zu den Top Drei der wirtschaftlich bedeutendsten Frauen für 2012.
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Rang 2: Susanne Klatten
Susanne Klatten ist eine Millionenerbin der Familie Quandt. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 14,6 Milliarden US-Dollar gilt sie als reichste Frau Deutschlands. Als Großaktionärin und Aufsichtsratmitglied bei BMW hält sie 12,5 Prozent an dem Autohersteller. Zudem ist die studierte Betriebswirtin mit einer Beteiligungsgesellschaft Teilhaberin des Chemiekonzerns Altana, des Windturbinenherstelles Nordex und des SGL Carbon-Konzerns. Damit ist Susanne Klatten für die Juroren mit 52,6 Prozent die zweitwichtigste Frau für die deutsche Wirtschaftsentwicklungen 2012.
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Rang 1: Angela Merkel
Als deutsche Bundeskanzlerin hat sich Angela Merkel spätestens seit November 2005 national und weltweit einen Namen gemacht. Die Diplom-Physikerin ist seit 2000 an der Spitze der CDU und wird mit 80 Prozent auf Platz eins der wichtigsten Frauen für Deutschland im Jahr 2012 gewählt.
Deutschlands Traditionskonzern Siemens wird 2013 ein Stück internationaler – und weiblicher. Am 23. Januar will Aufsichtsratschef Gerhard Cromme den Aktionären vorschlagen, die türkische Unternehmerin Güler Sabanci in den Aufsichtsrat des Münchner Technologiekonzerns zu wählen.
Für das US-Magazin "Fortune" zählt die ledige und kinderlose 57-Jährige zu den zehn einflussreichsten Frauen der Weltwirtschaft. In ihrer Heimat Istanbul führt die Harvard-Absolventin seit 2004 den Mischkonzern Sabanci Holding, den einst ihr Großvater gründete. Das Unternehmen setzt etwa im Einzelhandel, mit Weinbau und Reifenproduktion elf Milliarden Euro pro Jahr um und beschäftigt etwa 57.000 Mitarbeiter. Sabanci, kalkuliert Cromme wohl, könnte Siemens auch einige Türen im Wachstumsmarkt Türkei öffnen.
Das neue Jahr verspricht mehr Frauenpower in Deutschlands Aufsichtsräten. 2013 wird ein Super-Wahljahr in den großen Dax-Konzernen. Allein bei den Kapitalvertretern im Aufsichtsrat sind über 70 Mandate neu zu besetzen – eigentlich die große Chance der Aktionäre, mehr Frauen in die Kontrollgremien zu schicken. Doch den großen Durchbruch wird das Jahr 2013 nicht bringen.
In welchen Aufsichtsräten 2013 neu gewählt wird - und wo Frauen Chancen haben
Siemens
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: gut
Unternehmerin Güler Sabanci zieht in den Aufsichtsrat ein.
Lufthansa
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: schlecht
Ex-Chef Mayrhuber übernimmt wahrscheinlich den Aufsichtsratsvorsitz.
Deutsche Bank
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Noch drängt sich keine Frau für den Aufsichtsrat auf
Linde
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Noch keine Kandidatinnen benannt.
Deutsche Telekom
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Zwei Mandate auf der Kapitalseite laufen aus, Nachfolge offen.
Commerzbank
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Die meisten Kapitalvertreter werden voraussichtlich wiedergewählt.
Deutsche Post
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Aufsichtsratchef von Schimmelmann hört womöglich auf.
Daimler
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: gut
Offen dafür, Frauenanteil weiter aufzustocken.
K+S
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: gut
Eine weitere Frau soll in das Kontrollgremium kommen.
VW
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Das Land Niedersachsen entsendet neue Vertreter in den Aufsichtsrat.
E.On
Chancen, dass der Frauenanteil steigt: mittel
Die Mandate von sechs Kapitalvertretern laufen aus.
"Wenn es hochkommt, werden 30 Prozent der frei werdenden Aufsichtsratsplätze in allen börsennotierten Dax-Unternehmen an Frauen gehen", schätzt Monika Schulz-Strelow, Unternehmensberaterin und Präsidentin der Vereinigung Frauen in die Aufsichtsräte, kurz: FidAr. "Die Trutzburg-Haltung der männlichen Kollegen löst sich nur langsam auf."
Unübersehbar ist dies an der Isar. Bislang gab es unter den zehn Kapitalvertretern im Siemens-Aufsichtsrat nur eine Frau, Nicola Kammüller-Leibinger, die Chefin des schwäbischen Maschinenbauers Trumpf, mit Sabanci kommt nun eine weitere dazu.
Am 1. Januar zieht zudem Ann-Kristin Achleitner in den Aufsichtsrat des Versicherungskonzerns Munich Re ein. Sie nimmt dort, zunächst ohne Mandat der Aktionäre, den Platz des früheren BMW-und VW-Chefs Bernd Pischetsrieder ein, der an die Spitze des Aufsichtsrats rückt. Ihre Wahl bei der Hauptversammlung im März gilt als Formsache.
Mit der Arbeit in den Kontrollgremien großer Konzerne ist die Professorin für Unternehmensfinanzierung und Ehefrau des Deutsche-Bank-Chefaufsehers Paul Achleitner bestens vertraut. Die Hochschullehrerin gehört den Aufsichtsräten des Handelskonzerns Metro und des Gasspezialisten Linde an – und will dort auch weiterhin dabeibleiben: "Von meiner Seite sind derzeit keine Änderungen geplant", sagte die frühere McKinsey-Beraterin gegenüber der WirtschaftsWoche.
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Platz 29: Fresenius SE
Beim Bad Homburger Medizintechnikkonzern Fresenius sieht es in Sachen Chancengleichheit schlecht aus. Die Fresenius SE & Co. KGaA steht auf dem letzten Platz des Frauen-Karriere-Index. Insgesamt konnte der Konzern gerade einmal 2 Punkte erreichen: sie wurden im Bereich Dynamik vergeben, der die Entwicklung des Frauenanteils seit der Zielsetzung seiner Erhöhung misst. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen lag im Juni 2012 bei 19,7 Prozent. Das sind nur 0,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Eine starre Quote will sich das Unternehmen nicht auferlegen. Für die Personalauswahl sei „auch weiterhin die Qualifikation und nicht das Geschlecht“ entscheidend, heißt es bei Fresenius. Der „vergleichsweise sehr hohe Anteil von Frauen in der oberen Führungsebene“ solle aber weiter gesteigert werden.
(Es wurden 29 Ränge ermittelt, da für Continental noch keine Angaben vorliegen. Der Konzern wurde erst im September 2012 in den Dax aufgenommen)
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Platz 28: Fresenius Medical Care
Auch beim Tochterunternehmen Fresenius Medical Care gilt: keine feste Quote. Der Frauenanteil in der oberen Führungsebene liege bei 32,1 Prozent heißt es vom Unternehmen, der Anteil solle erhöht werden (Stand Juni 2012). 2011 lag der Anteil der weiblichen Führungskräfte in allen Managementebenen bei 16,1 Prozent (ohne Vorstand und Aufsichtsrat). Das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Im FKI-Ranking kann der Konzern 4 Punkte erreichen. Auch sie wurden im Bereich Dynamik erreicht.
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Platz 10: Thyssen Krupp
Die ThyssenKrupp AG liegt auf dem zehnten Platz des Frauen-Karriere-Index. Bei der Gesamtpunktzahl (17 Punkte) liegt der Konzern gleichauf mit den drei weiteren Rängen. Da Thyssen beim Kriterium Dynamik (Anstieg des Frauenanteils in Führungspositionen und Geschwindigkeit der Erreichung der Zielsetzung) unter den Top-Ten-Konzernen mit gerade einmal zwei Punkten am schlechtesten abschneidet, reicht es nur für den letzten Platz im Reigen.
Mit der Personalie Gabriele Sons sorgte Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger Mitte April für Aufruhr. Die Zeitschrift Capital hatte berichtet, Sons sei als künftige Personaldirektorin und damit als Vorstandsmitglied im Gespräch. Der Konzernvorstand dementierte. Sons soll nun das Personalressort einer der sieben Geschäftseinheiten von Thyssen Krupp leiten. Ein kleinerer Schritt zu mehr weiblichem Führungspersonal. Im Jahr 2011 lag die Frauenquote in den Führungsebenen des Essener Konzerns bei 7,6 Prozent – unverändert gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2020 soll der Anteil bei 15 Prozent liegen.
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K+S
Beim Bergbauunternehmen Kali und Salz haben Frauen weniger zu sagen. Nur 8,7 Prozent (ohne Vorstand und Aufsichtsrat) der Führungskräfte sind weiblich. Der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft liegt bei 8,8 Prozent, was wohl an der Branche liegt, in der der Konzern tätig ist. Auch in Zukunft wird es in den Chefbüros wohl kaum Frauen geben. Die Selbstverpflichtung des Konzerns: Im Jahr 2020 soll der Anteil der weiblichen Führungskräfte, dem Anteil der Mitarbeiterinnen in der Gesamtbelegschaft entsprechen.
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Platz 8 (7): Daimler
Noch einmal 17 Punkte gibt es auch für den Daimler-Konzern. Vor allem im Beurteilungsaspekt Ambition (bildet den prozentualen Anstieg des Frauenanteils im Konzern ab, der zwischen dem durchschnittlichen Frauenanteil in Führungspositionen 2010 und dem selbstgesetzten Unternehmensziel liegt; sowie in welchem Verhältnis das gesetzte Ziel zum Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft in Deutschland 2010 liegt) kann das Unternehmen überzeugen: satte neun Punkte wurden hier verteilt.
Chef Dieter Zetsche nimmt kein Blatt vor den Mund – so auch beim Thema Frauenquote. Der Chef des Stuttgarter Autokonzerns Daimler sagte vergangenen September in einem Interview mit der FAZ: „Wenn ich höre, dass in drei, vier Jahren 40 Prozent auf den Führungsposten Frauen sein sollen, dann verraten Sie mir bitte: Wohin soll ich all die Männer aussortieren? Alle zwangsweise in Rente schicken, damit überhaupt so viele Stellen frei sind?“ Dementsprechend fallen die Quotenziele des Konzerns aus: 20 Prozent der Führungskräfte in Deutschland und weltweit sollen bis 2020 weiblich sein. 2011 liegt die Quote bei 12,8 Prozent – 0,8 Prozent höher als ein Jahr vorher.
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Platz 7: Allianz
Die Allianz SE kann sich im FKI-Ranking 17 Punkte sichern. Die höchsten Werte wurden im Bereich Leistung verbucht, der sich aus den Positionen "Verhältnis der Frauen in Führungspositionen zum Anteil der weiblichen Beschäftigten insgesamt" und "Frauen in Aufsichtsräten" zusammensetzt. Beim Versicherungskonzern stieg der Anteil der Frauen in Führungspositionen von 24,7 auf 25,6 Prozent (ohne Vorstand und Aufsichtsrat, Stand Juni 2012) – wirklich ernst scheint man das Thema aber auch hier bisher nicht zu nehmen. Spezielle Management-Seminare für Frauen lehnt Personalvorstand Werner Zedelius ab. Stattdessen will die Allianz Frauen durch ein Sponsoring-Programm fördern. Rund 100 talentierte Mitarbeiterinnen treffen sich zwei Jahre lang regelmäßig mit Kollegen aus der Unternehmensspitze, um über ihre Karriere zu sprechen.
Aushängeschild der Allianz ist Elisabeth Corley (im Bild). Die gebürtige Engländerin ist seit Beginn Jahres Chefin von Allianz Global Investors. Nebenher schreibt sie Psychothriller.
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Platz 6 (4): Merck
Auch Platz 4 teilen sich mehrere Unternehmen. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck liegt auf dem untersten des Vierer-Rangs. Insgesamt kam das Unternehmen auf 18 Punkte.
Merck will sich nicht auf eine fest Quote weiblicher Führungskräfte festnageln lassen. Das grobe Ziel: Zwischen 25 und 30 Prozent Frauen in Führungspositionen weltweit bis 2016. Unternehmens-Chef Karl Ludwig Kley meint: „Es entbehrt jeglicher wirtschaftlicher Vernunft, Frauen nur deswegen in Führungspositionen zu bringen, um eine Quote zu erfüllen.“ Um in Zukunft einen besseren Blick für potentielle weibliche Führungskräfte zu bekommen, schaffte Merck eine neue Stelle. Jennifer O’Lear ist seit April 2011 Chief Diversity Officer im Konzern.
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Platz 5 (4): Deutsche Telekom
Auch die Telekom will mit gutem Beispiel voran gehen. Der Konzern erreichte ebenfalls 18 Punkte und liegt in sämtlichen Teilbereichen gleichauf mit Merck. Mit Personalvorstand Marion Schick (rechts im Bild) konnten die Bonner eine echte Kämpferin für mehr Frauenförderung gewinnen. Die Benachteiligung von Frauen sei ein speziell deutsches Problem, sagte die im Juni 2012 der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sie fordert von der deutschen Wirtschaft mehr Anstrengungen in Sachen Frauenquote. Schick ist eine von zwei Frauen im Telekom-Vorstand. Das Europa-Geschäft leitet die Physikerin Claudia Nemat (links), die vorher bei McKinsey Karriere gemacht hatte. Den deutschen Durchschnitt von 14 Prozent weiblicher Führungskräfte hebt die Telekom allerdings trotzdem nicht an. Nur 13,8 Prozent der Führungskräfte sind Frauen. Im vergangenem Jahr waren es noch 12,5 Prozent.
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Platz 4: Deutsche Bank
Die Deutsche Bank landet mit 18 Punkten auf Rang gemeinsam mit Merck und der Telekom auf Rang vier; gegenüber den Mitstreitern hat die Bank beim Aspekt Leistung die Nase vorn und kommt auf acht Punkte (die anderen beiden erreichen sechs Punkte).
Der Umbau des Top-Managements bei der Deutschen Bank hat in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und die Gemüter erhitzt. Denn unter all den Namen, die im März für das oberste Führungsgremium des Geldhauses und das direkt unterhalb angesiedelte Group Executive Committee gehandelt wurden war keine einzige Frau. Dass da noch Luft nach oben ist, räumte auch ein Sprecher der Bank ein. Es sei sicher „keine Frage von Jahrzehnten mehr“, bis die erste Frau im Vorstand sitze. Aktuell liegt die Quote bei 15 Prozent (ohne Vorstand und Aufsichtsrat, Stand Juni 2012) im oberen und mittleren Management – ein Prozent mehr als 2010. Im unteren Management sind es 28 Prozent.
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Platz 3: BMW
Der bayrische Autobauer BMW erreicht insgesamt 19 Punkte. Besonders positiv wurde der Bereich Ambition bewertet: hier gab es neun Punkte. Dennoch sind lediglich 9,1 Prozent der Führungskräfte (ohne Vorstand und Aufsichtsrat) weiblich (Stand Juni 2012). Das sind nur 0,3 Prozent mehr als im letzten Jahr - daher schneidet der Konzern im Bereich Dynamik auch am schlechtesten ab (hier gab es nur vier Punkte, die Konzerne auf Platz 2 und 1 erreichten je acht Punkte).
Bis Ende 2020 soll der Anteil der außertariflichen Führungskräfte auf 15 und 17 Prozent steigen. Das versuchen die Bayern durch spezielle Veranstaltungen für Frauen und einen speziellen Internetauftritt zu schaffen. Aushängeschild in Sachen Frauen in Führungspositionen ist Hildegard Wortmann, die das Produktmanagement des Unternehmens leitet. Wie viele andere erfolgreiche Managerinnen spricht sie sich gegen eine starre Frauenquote aus.
Im Gegensatz zu Siemens und MunichRe stehen Zuwächse bei den weiblichen Kontrolleuren in anderen Dax-Konzernen zumindest auf dem Programm. "Wenn möglich ausbauen", so die offizielle Erklärung, will etwa Daimler in den kommenden Jahren den Frauenanteil im Aufsichtsrat. 2013 laufen auf der Kapitalseite die Verträge von Jürgen Hambrecht, dem früheren Chef des Ludwigshafener Chemiekonzern BASF, von Lynton Wilson, dem Ex-Boss des gestrauchelten kanadischen Telekommunikationsausrüsters Nortel, sowie der früheren Nokia-Managerin Sari Baldauf aus. Mit Baldauf und der Ex-Nestlé-Vorstandsfrau Petraea Heynike repräsentieren aktuell zwei Frauen die Kapitalseite im Daimler-Aufsichtsrat.
Das Kasseler Rohstoffunternehmen K+S (früher Kali und Salz) erklärt, nach der Rechtsanwältin Jella Benner-Heinacher im kommenden Jahr auf jeden Fall eine weitere Frau in sein Kontrollgremium zu berufen. Im Mai laufen die Verträge von sechs der acht Kapitalvertreter aus. Eine Favoritin gibt es wohl noch nicht, der Nominierungsausschuss soll im Januar tagen.
Auch beim Düsseldorfer Handelskonzern Metro, der bis zum September noch zum Kreis der Dax-Konzerne zählte, wird vermutlich ein Mann einer weiteren Frau Platz machen. "Der Aufsichtsrat strebt an, dass nach den Aufsichtsratswahlen im Jahr 2013 mindestens 20 Prozent seiner Sitze mit Frauen besetzt sind", heißt es im Geschäftsbericht des Unternehmens. 2018 soll der Anteil mindestens 30 Prozent erreichen. Bislang ist allerdings Hochschulprofessorin Achleitner die einzige Aktionärsvertreterin im Kontrollgremium.
Nur knapp 20 Prozent der Aufsichtsposten in den 30 Dax-Unternehmen waren 2012 in Frauenhand gegenüber 13,6 Prozent 2011, hat die Vereinigung FidAr gezählt. Aufseiten der Anteilseigner lag der Anteil nur bei 14,96 Prozent, fast eine Verdopplung gegenüber den 7,84 Prozent 2011.
Wie klischeeartig sich Frauen und Männer im Job verhalten
Reden oder Rangeln
Studien zeigen: Schon kleine Mädchen bevorzugen flache Hierarchien – keiner soll sein Gesicht verlieren. Chefinnen-Gehabe wird abgestraft. Jungs aber testen schon früh Hierarchien – und bleiben im Job dabei: Arbeit ist Wettkampf, Karriere heißt Konkurrenten killen.
Inhalte oder Machtrituale
Viele Frauen lehnen Machtgerangel ab, streiten lieber um der Sache willen. Männer kämpfen oft nicht um Inhalte, sondern um die Deutungshoheit.
Feuerwehr oder Sicherheit
Frauen landen oft entweder auf unwichtigen oder sehr wackeligen Stühlen, auf denen die Gefahr des Scheiterns besonders groß ist. Nicht, weil sie besonders gute Krisenmanager wären – sondern weil Männer Frauen eher ranlassen, wenn der Karren tief im Dreck steckt.
Zittern oder breite Brust
Auch unfähige Männer treten oft mit breiter Brust auf. Fähige Frauen machen sich oft klein, nehmen Dinge persönlich, haben Angst vor zu viel Verantwortung.
"Bei den Arbeitnehmervertretern gibt es eine gewachsenere Tradition, Frauen in den Aufsichtsrat zu berufen", sagt Präsidentin Schulz-Strelow, "die Vertreter der Kapitalseite, die Jungs aus der Deutschland AG, halten ihre Kreise geschlossener. Männer holen bevorzugt Männer in den Aufsichtsrat."
Den Grund dafür glaubt die Frauen-Lobbyistin zu kennen: "Frauen durchbrechen in Sitzungen oft die festgelegten Rituale, stellen Detailfragen und geben auch schon mal zu, wenn sie etwas nicht verstanden haben." Unternehmen, die sich mit Frauen an der Spitze einlassen, könnten davon nur profitieren.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Tag der offenen Tür im Kanzleramt am vergangenen Wochenende. Das amerikanische US-Magazin „Forbes“ lobt unter anderem ihren YouTube-Kanal, in dem sie Bürgerfragen direkt beantwortet. Zur Verteidigung ihres Titels als „mächtigste Frau der Welt“ verhilft ihr aber natürlich vor allem die Bedeutung, die sie derzeit in der Euro-Krise spielt. Merkel sei die „eiserne Lady“ Europas – ein Spitzname, mit dem sich einst die britische Premierministerin Margaret Thatcher schmückte.
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Platz 15:
Virginia Rometty ist Vorstandschefin des Computer- und Software-Konzerns IBM. Sie will den Umsatz des Unternehmens bis zum Jahr 2015 um 20 Milliarden Dollar steigern. Sie ist die erste Frau an der Spitze des Unternehmens und die einzige Neueinsteigerin in die Top-15. Aber innerhalb der Top-Plätze hat Forbes einig Umsortierungen vorgenommen.
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Platz 14:
Lady Gaga. Mit ihren schrillen Auftritten hält sie sich im Forbes-Ranking in der Spitzengruppe, vor allem weil sie in sozialen Netzwerken so beliebt ist. So folgen ihren über Twitter verbreiteten Kurznachrichten über 27 Millionen Nutzer. Die Künstlerin heißt mit bürgerlichem Namen Stefanie Germanotta.
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Platz 13:
Drei Plätze bergab geht es gegenüber dem Vorjahr für Irene Rosenfeld. Bis zum Ende des Jahres will die Chefin des Lebensmittelkonzerns Kraft-Foods das Unternehmen in zwei separate Börsengesellschaften aufspalten. Der Umsatz des Unternehmens steigerte sie im vergangenen Jahr auf fast 55 Milliarden Dollar.
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Platz 12:
Indra Nooyi. Eine weitere Geschäftsfrau unter den mächtigsten der Welt. Als Chefin des Getränke-Riesen Pepsi beaufsichtigt sie fast 300.000 Beschäftigte und verantwortet rund 66 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. Der Konkurrenzkampf mit Coca-Cola ist hart und Nooyi wird von Aktionären unter Druck gesetzt. Das kostet sie gleich acht Plätze.
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Platz 11:
Oprah Winfrey. Die Show-Ikone aus den USA ist die einzige schwarze Milliardärin der Welt. Zuletzt hatte Sie mit einem Interview mit der Sängerin Rihanna für Schlagzeilen gesorgt, die in Tränen ausbrach, als sie erzählt, wie sie von ihrem früheren Freund geschlagen wurde. Zum Imprium Winfeys gehören der TV-Kanal „Oprah Winfrey Network“, neben dem „Oprah Radio“ oder dem „O magazine“.
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Platz 10:
Sheryl Sandberg. Der Börsengang Facebooks hat die prominenteste Managerin des sozialen Netzwerks reich gemacht. Sie verantwortet das Tagesgeschäft des Unternehmens. Allerdings steht die Führungsspitze unter Druck, denn der Aktienkurs hat sich seit dem Börsendebüt im Mai halbiert.
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Platz 9:
Janet Napolitano. Sie wollte schon immer die erste sein: in der High School und natürlich in der Politik. Seit 2009 führt sie als erste Frau die US-Heimatschutzbehörde. Davor war sie die erste weibliche Gouverneurin des US-Bundesstaats Arizona. Ihre Hobbies sind dagegen eher bescheiden: Wandern und Tennis zählen dazu.
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Platz 8:
Christine Lagarde. Die Französin ist Chefin des Internationalen Währungsfonds in Washington und trägt damit immense Verantwortung in der Euro-Krise. Für die Schärfe von Sparprogrammen etwa für Griechenland muss sie immer wieder Kritik aus der Bevölkerung einstecken. Mit ihren Positionen zur Krisenpolitik stößt sie aber auch bei europäische Politikern immer wieder auf Unverständnis, auch wenn ihre Analyse meist messerscharf ist.
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Platz 7:
Einen Platz nach oben in der subjektiven Rangliste stuft Forbes Michelle Obama, die Frau von US-Präsident Barack Obama. Zum zweiten Mal zieht sie mir ihm in den Wahlkampf um das wichtigste politische Amt des Landes. Unter anderem nutzt sie ihre Position zum Kampf gegen das Übergewicht vieler amerikanischer Kinder.
Bislang ist der Düsseldorfer Reinigungsmittel- und Klebstoffhersteller Henkel mit Chefkontrolleurin Simone Bagel-Trah der einzige Dax-Konzern, der von einer Frau oberbeaufsichtigt wird. Wenn nicht alles täuscht, wird sich daran auch 2013 nichts ändern. Zwar stehen einige Wechsel an den Spitzen der Gremien an, doch die machen die Männer unter sich aus.
Zu den Unersetzlichen zählt der frühere Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber, der seinen Vorgänger auf dem Konzernchefsessel, Jürgen Weber, nun auch als Spitzenkontrolleur ablösen soll. Mayrhuber saß beharrlich die neue gesetzliche "Cool-off-Periode" von zwei Jahren aus, um nun endlich die einst von ihm gelenkte Fluggesellschaft von ganz oben steuern zu können. Den gleichen Entzug von der Macht ertrug Ex-BASF-Chef Hambrecht, der nach rund 24 Monaten ohne Posten bei dem Chemieriesen im Frühjahr 2013 seinen Ex-Vorstandskollegen Eggert Voscherau an der Spitze des Aufsichtsrats ablösen könnte.
Reservoir in den Kanzleien
Egal ist, ob beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck der 72-jährige Rolf Krebs erneut als Chefaufseher kandidiert. Als Nachfolge-Favorit gilt sowieso wieder ein Mann – der frühere Haniel-Manager Theo Siegert.
Auch in den Nominierungsausschüssen der Unternehmen, die Kandidaten für die Kontrollgremien vorschlagen, sind die Männer weitgehend unter sich. Nur 8,6 Prozent der Mitglieder in Nominierungsausschüssen aller börsennotierten Dax-Unternehmen sind weiblichen Geschlechts, gegenüber 7,9 Prozent im Jahr 2011.
Das Argument, es gebe nicht ausreichend Kandidatinnen, lässt FidAr-Chefin Schulz-Strelow nicht gelten: "Selbst technische Unternehmen, etwa aus dem Maschinenbau oder der Chemie, werden doch heute zur Hälfte von Juristen und Kaufleuten kontrolliert. Und es gibt sehr viele gute, erfolgreiche Juristinnen und Finanzexpertinnen."
Tatsächlich kursieren inzwischen bei Personalberatern und in den Führungsetagen Namen von Kandidatinnen aus diesem Metier, die sich Hoffnungen auf einen Kontrolljob machen können. Zu den Favoritinnen zählt Daniela Weber-Rey. Die Partnerin bei der Anwaltskanzlei Clifford Chance berät vorwiegend internationale Banken und Versicherungen bei Unternehmenskäufen sowie Restrukturierungen.
Auch Daniela Favoccia kann sich Hoffnungen machen. Die 48-Jährige ist Partnerin bei Hengeler Mueller, Deutschlands angesehenster Unternehmenskanzlei, und gilt gleichfalls als versierte Spezialistin für Fusionen und Firmenübernahmen. Zu ihren weiteren Spezialgebieten zählen die Neuordnung von Unternehmen sowie Compliance, also die Beachtung von Gesetzen und Vorschriften.
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Platz 15: Nancy McKinstry
Die US-amerikanische Managerin ist Geschäftsführerin der Verlagsgruppe Wolters Kluwer in den Niederlanden und schafft es damit auf den fünfzehnten Platz im Fortune-Ranking der weltweit einflussreichsten Geschäftsfrauen. Bevor sie zu Wolters Kluwer kam, arbeitete McKinstry im Aufsichtsrat verschiedener Unternehmen, wie etwa bei Ericsson.
- Bild: REUTERS
Platz 14: Ho Ching
Ho Ching (hier links im Bild) ist Geschäftsführerin der Temasek Holdings, eine Holdinggesellschaft der singapurischen Regierung, und zudem mit Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong (Mitte links) verheiratet. Die studierte Elektroingenieurin, die in Singapur und Stanford ausgebildet wurde, schafft es auf Platz 14.
- Bild: Bayer CropScience AG
Platz 13: Sandra Peterson
Seit Oktober 2010 ist Sandra Peterson Vorsitzende des Executive Committees von Bayer CropScience und Vorstandsvorsitzende der Bayer CropScience AG. Die gebürtige Amerikanerin studierte Politikwissenschaft an der Cornell Universität im US-Bundesstaat New York und machte ihren Master in Angewandter Volkswirtschaftslehre an der Princeton Universität. Bereits in den Achtzigern arbeitete sie in Deutschland: beim Bundesministerium für Finanzen und beim Bundesverband der Deutschen Industrie. Mit ihrer jetzigen Position schafft sie es im Fortune-Ranking auf Platz 13.
- Bild: Presse
Platz 12: Ornella Barra
Die Italienerin, die Pharmazie studierte und seit vielen Jahren als Managerin in der Pharmabranche arbeitet, macht den zwölften Platz im Business-Ranking. Als Aufsichtsratsmitglied beim britischen Konzern Alliance Boots und Chief Executive of the Pharmaceutical Wholesale Division of Alliance Healthcare ist sie für das Geschäft in 16 Ländern zuständig.
- Bild: World Economic Forum
Platz 11: Maria Ramos
In Portugal und Südafrika ist die Geschäftsfrau Maria Ramos zuhause. In Lissabon geboren und aufgewachsen, studierte Ramos Wirtschaft an der University of South Africa und der University of the Witwatersrand. Nachdem sie im Anschluss in London ihren Master in Wirtschaftswissenschaften absolvierte hatte, startete sie ihre Karriere. Heute ist sie Geschäftsführerin bei ABSA, einem der größten Finanzdienstleister Südafrikas. Dafür gibt es im Ranking Platz 11.
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Platz 10: Marjorie Scardino
Mit der US-Amerikanerin Marjorie Scardino landet die Geschäftsführerin des britischen Medienkonzerns Pearson gerade so unter den Top Ten. Sie leitet damit die umsatzstärkste Verlagsgruppe weltweit. Dafür gibt es Platz 10.
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Platz 9: Annika Falkengren
Die schwedische Bankmanagerin Annika Falkengren landet knapp vor Scardino. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften in Stockholm und startete 1987 als Trainee bei der Skandinaviska Enskilda Banken (SEB). Dort bliebt sie und machte Karriere: Heute ist sie Präsidentin und Vorstandsvorsitzende bei SEB. Dafür gibt es Platz 9 im Ranking der einflussreichsten Geschäftsfrauen.
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Platz 8: Sock Koong Chua
Auf dem achten Platz landet eine Chinesin: Sock Koong Chua. Bei Singapore Telecommunications Limited (SingTel), eines der größten asiatischen Telekommunikationsunternehmen, arbeitet sie heute als Geschäftsführerin, nachdem sie in den vergangenen Jahren verschiedene Positionen in dem singapurischen Konzern inne hatte.
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Platz 7: Alison Cooper
Als Chief Executive arbeitet Alison Cooper seit Mai 2010 für den viertgrößten Anbieter des internationalen Tabakmarkts: Imperial Tobacco, zu denen auch die Reemtsma Cigarettenfabriken zählen. Sie folgte auf den Platz von Gareth Davis, der 14 Jahre auf dem Chefsessel gesessen hatte. Für sie gibt es im Ranking Platz 7.
- Bild: World Economic Forum
Platz 6: Güler Sabanci
Die türkische Unternehmerin Güler Sabanci begann ihre Karriere in der Autoreifenfirma ihrer Familie. Heute ist sie Vorsitzende der Sabanci Holding, der zweitgrößten Finanzgruppe der Türkei, deren Gründer ihr Onkel war. Die studierte Betriebswirtin macht damit Platz sechs unter den international einflussreichsten Geschäftsfrauen.
Allerdings sehen es die großen Kanzleien meist gar nicht gern, wenn sich Partnerinnen und Partner in Aufsichtsräte wählen lassen – falls ein Kontrollgremium mal in öffentliches Kreuzfeuer gerät, bleibt der Schaden auch an der Kanzlei hängen.
Als weitere Anwärterin auf einen Aufsichtsratsposten gilt in der Frankfurter Finanzszene Dorothee Blessing, Partnerin bei der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Ehefrau von Commerzbank-Chef Martin Blessing und Mutter dreier Kinder hat schon bei vielen großen Transaktionen, etwa beim Verkauf der Pharmasparte des früheren Dax-Konzerns Altana, die Fäden gezogen.
"Frauen müssen im Berufsleben nicht nur als Einsteiger eine Selbstverständlichkeit sein – das sind wir ja schon –, sondern sollten dies auch in Führungspositionen und Aufsichtsgremien werden", erklärte die Mittvierzigerin vor einiger Zeit in einem Interview.
"Je heterogener der Aufsichtsrat zusammengesetzt ist, umso besser – vorausgesetzt, die Eignung der Kandidaten stimmt", sagt Peter Ruhwedel, Professor für Strategisches Management und Organisation an der privaten FOM Hochschule in Duisburg.
Der Wissenschaftler plädiert dafür, dass Unternehmen mehr Frauen und ausländische Manager in die Kontrollgremien holen, um dank Vielfalt und unterschiedlicher Erfahrungen zu besseren Ergebnissen zu kommen. "Die Umstellung darf jedoch nicht mit der Brechstange erfolgen", so Ruhwedel.
Langsam sprechen sich solche Erfahrungen bei den Unternehmen herum. 2012 hat sich nach Ruhwedels Zählung auf der Kapitalseite die Zahl der weiblichen Aufsichtsratsmitglieder in den 30 Dax-Konzernen von 23 auf 32 erhöht.
Beim Softwarehersteller SAP im badischen Walldorf kontrolliert etwa seit diesem Jahr die renommierte Hochschullehrerin Anja Feldmann, Professorin für Elektrotechnik, die Geschäfte mit. Die US-Chemiemanagerin Sue Rataj wacht über den Bayer-Konzern.
Bei der Allianz rückte die dänische Assekuranz-Managerin Christine Bosse in den Aufsichtsrat ein – zuvor führte die 51-Jährige bis 2011 die Versicherungsgruppe Tryg Forsikring. Der derzeit schwer angeschlagene Industriekonzern ThyssenKrupp berief die Bankmanagerin Carola Gräfin v. Schmettow in sein Kontrollgremium. Und VW-Patriarch Ferdinand Piëch brachte seine Ehefrau Ursula im Aufsichtsrat des Wolfsburger Automobilkonzerns unter.
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EU-Grundrechtskommissarin Viviane Reding will noch in diesem Sommer Gesetzesvorschläge für eine europaweite Frauenquote in Führungsetagen machen. „Ich bin kein Fan von Quoten. Aber ich mag die Ergebnisse, die Quoten bringen“, sagte Reding der Zeitung „Welt“.
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Auch 2010 waren Frauen in den Führungsetagen noch stark unterrepräsentiert. Das ergibt eine Studie von der Unternehmensberatung McKinsey. In Norwegen machen Frauen immerhin 32 Prozent der Vorstände aus, in den USA sind es nur 15 und in Deutschland bloß 13 Prozent. Das sind allerdings zwei Prozent mehr als bei der letzten Erhebung 2007.
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Immerhin: Rund 80 Prozent der deutschen Unternehmen investieren mittlerweile in die Förderung von Frauen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - was letztlich auch den Vätern zugute kommt. Viele Förderprogramme seien aber erst 2010 eingeführt worden, heißt es in der Studie. Viel Zeit für Veränderung gab es also bisher nicht. Daher bleibt Deutschland mit Blick auf den Frauenanteil in den Vorstandsetagen internationales Schlusslicht.
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Die Experten von McKinsey sagen, dass es den meisten Führungskräften mittlerweile bewusst sei, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Unternehmenserfolg und dem Anteil weiblicher Führungskräfte gibt. Allerdings zählten nur 28 Prozent der weltweit über 300 befragten Unternehmen Gender Diversity zu den zehn wichtigsten Prioritäten. Bei den Unternehmen, die sich aktiv um ein ausgewognes Verhältnis von Frauen und Männern bemühen, sind mehr als 15 Prozent der verantwortlichen Positionen mit Frauen besetzt.
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Schaut man sich an, wie viele Frauen international in den Führungspositionen der Großkonzerne sitzen, ergibt sich anhand der repräsentativen 362 Unternehmen ein für Deutschland beschämendes Ranking.
Schweden: 17 Frauen
Großbritannien und USA: je 14 Frauen
Norwegen: 12 Frauen
Russland: 11 Frauen
China: 8 Frauen
Frankreich: 7 Frauen
Spanien und Brasilien: je 6 Frauen
Indien und Deutschland: je 2 Frauen
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Unterschiede gibt es auch nach Branchen:
Bei den Vorständen der Unternehmen aus der Konsumgüter- und Einzelhandelsindustrie sowie der Unterhaltungsbranche sind mit 16 Prozent die meisten Frauen vertreten (bei 41 beziehungsweise 30 Unternehmen). Bei Immobiliengesellschaften sind es nur sechs Prozent. In der Unternehmensleitung finden sich mit 13 Prozent die meisten Frauen in technischen und wissenschaftlich arbeitenden Betrieben.
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Ein Ranking der Hürden, die es auf dem Weg nach oben zu übersteigen gilt, zeigt, dass Frauen immer noch große Probleme haben, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen.
Die Balance zwischen Job und Familie zu finden, hielten 57 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer für sehr schwer. Den Druck, überall und zu jeder Zeit erreichbar sein zu müssen, empfanden 42 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer als sehr unangenehm und 28 Prozent der Frauen sowie 18 Prozent der Männer stören sich am Fehlen von Frauenrollen in der Businesswelt. Dass Frauen schlechter netzwerken als Männer stört 27 Prozent der Frauen und 9 Prozent der Männer. Erstaunlich: Es wünschen sich mehr Männer als Frauen mehr Unterstützung durch den Staat wie beispielsweise durch eine bessere Kinderbetreuung. (Frauen 24 Prozent, Männer 27 Prozent)
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Bei den Unternehmen, die sich die sogenannte Gender Diversity auf die Fahnen geschrieben haben, gibt es mittlerweile verschiedenste Instrumente, das Vorankommen von Frauen zu fördern und zu bewerten: 64 Prozent setzen beispielsweise auf flexible Arbeitszeitmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unternehmen, die sich nicht aktiv mit der Förderung auseinandersetzen, bieten nur zu 26 Prozent flexible Zeitmodelle an.
56 und 55 Prozent setzen auf spezielle Gender Diversity-Programme und deren Auswertung sowie Programme zur Förderung von Frauen.
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Das ist immerhin ein Anfang. Trotzdem zeigt auch eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin, dass die deutschen Managerinnen nicht gerade die Chefetagen stürmen: Seit 2006 ist die Zahl der weiblichen Vorstandsmitglieder in den 200 größten deutschen Unternehmen nur von 1,2 auf 3,0 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. In den Aufsichtsräten stieg ihr Anteil im gleichen Zeitraum von 7,8 auf 11,9 Prozent. Allerdings sind mehr als zwei Drittel dieser Frauen Vertreterinnen der Arbeitnehmer, kamen also über Mitbestimmungsregeln in das Gremium. 2011 wurden vier Frauen in Dax-Vorstände berufen, eine schied aus. Ende 2011 gab es damit sieben weibliche Dax-Vorstände und einen Frauenanteil von 3,7 Prozent, bei den Aufsichtsräten waren es 15,7 Prozent.
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So positiv die Entwicklung - auch in ihrer Kleinschrittigkeit - sein mag, so unschön ist folgender Fakt: So beklagt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass in keinem anderen europäischen Land das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern so groß ist, wie in Deutschland. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen im Schnitt 21,6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. In den 34 Industriestaaten, die sich in der OECD zusammengeschlossen haben, liegt die Differenz im Schnitt bei 16 Prozent.
Als mittlere Sensation gilt die 52-jährige Christine Wolff, die seit Sommer dieses Jahres im Kontrollgremium des Essener Baukonzerns Hochtief Platz nimmt. Die zierliche blonde Frau, die in ihrer Freizeit Halbmarathon und Triathlon betreibt, hat zuvor jahrelang Bauprojekte für das amerikanische Ingenieurunternehmen URS geleitet. "Eine solche Wahl in einem männerdominierten Unternehmen wäre vor Jahren noch undenkbar gewesen", kommentiert Management-Professor Ruhwedel. Spannend dürfte nun werden, wie ACS-freundlich Wolff beim Machtkampf um Hochtief agiert – denn gerade erst hat der spanische Eigentümer Vorstandschef Frank Stieler geschasst und den Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Wennemer vergrault.
Ein testosterongeprägter Baukonzern
Marion Weissenberger-Eibl hat es ebenfalls in das Kontrollgremium eines testosterongeprägten Baukonzerns geschafft. Seit dem 3. Juli amtiert die Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe als Aufsichtsrätin bei HeidelbergCement. Zuvor konnte der Baustofflieferant keine einzige Frau in Vorstand und Aufsichtsrat vorweisen.
Nachdem der Baustoffzulieferer damit zumindest ein bisschen weiblicher wurde, gilt das Top-Management des Bad Homburger Medizinkonzerns Fresenius – inklusive seiner Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care – als letzte frauenfreie Zone im Dax. Weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat findet sich dort eine Dame – und das, obwohl Frauen zwei Drittel der Belegschaft ausmachen.
Unterhalb des Vorstands, im Führungskreis, komme Fresenius allerdings immerhin auf einen Frauenanteil von 27 Prozent, hält Vorstandschef Ulf Schneider dagegen. Der Fresenius-Vormann stellt aber gleichzeitig klar, dass er eine Quote ablehne.
Wahrscheinlich ist, dass die männlichen Fresenius-Kontrolleure auch 2013 unter sich bleiben werden. Bei dem Gesundheitskonzern stehen im nächsten Jahr keine Aufsichtsratswahlen an.