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Thomas Sedran
Der Strategievorstand führt ab sofort die Geschäfte des kriselnden Autobauers. Der 47 Jahre alte promovierte Ökonom wechselte erst im April in den Vorstand der Adam Opel AG und leitet seither das neu geschaffene Ressort Operations, Geschäftsentwicklung und Unternehmensstrategien. Seine Aufgabe: Er sollte Strategien für profitables Wachstum entwickeln und umsetzen - auch außerhalb Europas. Nun wird er zusätzlich Vize-Chef des Autobauers und führt einstweilen die Geschäfte.
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Stephen Girsky (rechts) übernimmt das Ruder am 12. Juli 2012, nachdem General Motors-Vorstandsvorsitzender Dan Akerson (links) den bisherigen Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke kurzerhand absetzte. Girskys Amtszeit dauerte genau fünf Tage. Zeit genug, um von den Mitarbeiter mehr Engagement einzufordern. In einer E-Mail schrieb er: „Unsere erfolgreiche Revitalisierung erfordert von uns allen die Bereitschaft, das Geschäft anders zu machen als bisher und dabei schnell zu handeln. Jeder Einzelne von uns ist verantwortlich für die Ergebnisse.“
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Karl-Friedrich Stracke hat am 11. April 2011 den Vorstandsvorsitz der Opel AG übernommen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hesse seit mehr als 30 Jahren bei dem deutschen Traditionsautobauer beschäftigt. Gründe für plötzlichen Abtritt am 12. Juli werden zunächst nicht bekannt. Ende Juni stellte er noch ein umfangreiches Sanierungsprogramm vor, um die krisengeplagte GM-Tochter wieder auf Kurs zu bringen. Stracke war nur gut 15 Monate im Amt. Auch sein Vorgänger....
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Nick Reilly war nur gut 14 Monate Chef des Traditionsautobauers. Der Brite trat im Januar 2010 an und verabschiedete sich bereits im März 2011 wieder - allerdings um in den Aufsichtsrat berufen zu werden. Reilly war als harter Sanierer bekannt und wurde von der GM-Mutter zur Krisentochter nach Europa geschickt um Opel wieder auf Kurs zu bringen.
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Hans Demant war von Juni 2004 bis Januar 2010 Vorsitzender der Opel-Geschäftsführung. Der Igenieur galt als zurückhaltend - einer der sich nicht gegen die Interessen der amerikanischen Eigentümer aufbäumte. Genutzt hat es ihm nicht. Er nahm wenige Monate nach dem damaligen Europa-Chef Carl-Peter Forster seinen Hut. Zu diesem Zeitpunkt musste Opel 12.000 Mitarbeiter für mehrere Monate in Kurzarbeit schicken - rund die Hälfte der damaligen deutschen Belegschaft.
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Carl-Peter Forster war von April 2001 bis Juni 2004 Opel-Chef. Später Europa-Chef von General Motors. Forster hatte der Marke mit dem Blitz zu vielfach ausgezeichneten Modellen wie dem Insignia verholfen und die Qualität der Modelle deutlich verbessert. Im November 2011 trat er als Europa-Chef ab. Grund für seinen Abgang war offenbar der plötzliche Schwenk des GM-Verwaltungsrats, der Opel nach langen Verhandlungen auf einmal doch nicht mehr an das Magna-Konsortium verkaufen wollte. Nach dem geplatzten Verkauf wechselte Forster zum indischen Autobauer Tata.
Nach Angaben der französischen Tageszeitung "Le Monde" drängt die französische Regierung den Autobauer PSA Peugeot Citroën zum Kauf von Opel. Ziel sei es, ein Gegengewicht zu Europas größtem Autobauer Volkswagen zu schaffen, wie Tageszeitung in ihrer Dienstagsausgabe schreibt. Sie beruft sich dabei auf Mitarbeiter des französischen Finanzministeriums und das Umfeld von Staatschef François Hollande. Ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim wollte sagte der Nachrichtenagentur AFP, es handle sich um "reine Spekulation - und sonst nichts".
Über eine Fusion von PSA und Opel war immer wieder spekuliert worden, seitdem PSA und der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) im Februar eine strategische Allianz verkündeten und GM mit sieben Prozent bei den Franzosen einstieg. Inzwischen haben GM und PSA Verträge zur gemeinsamen Entwicklung von drei Fahrzeugprojekten und zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für den Einkauf unterzeichnet. Auf eine Fusion von PSA mit Opel verzichtete GM laut Medienberichten wegen der Finanzprobleme der Franzosen, die den Abbau von 8000 Arbeitsplätzen planen.
Das Umfeld des französischen Staatspräsidenten Holland befürchtet, dass VW mit einem Preiskampf PSA als Konkurrenten aus dem Weg räumen möchte. "Volkswagen hat beschlossen, PSA aus dem Weg zu räumen", zitiert "Le Monde" Hollandes Umfeld. Nur eine Annäherung von PSA und Opel könne das verhindert. Unklar ist allerdings, mit welchen Mitteln PSA das tun soll.