Die CSU will auch nach den Wahlen im Bund und in Bayern im Herbst mit der FDP regieren. "Unser Wunschpartner ist die FDP", sagte Parteichef Horst Seehofer am Montag zu Beginn der traditionellen Winterklausur der CSU-Bundestagsabgeordneten in Wildbad Kreuth. Seine Partei werde alles tun, "dass eine Vertragsverlängerung durch die Bevölkerung" zustande komme. Mit Blick auf die Führungsquerelen in der FDP fügte er hinzu: "Es wäre schon gut, wenn diese Beschäftigung mit der eigenen Partei beendet würde." Zu Spekulationen über eine mögliche schwarz-grüne Koalition im Bund, die Seehofer selbst befeuert hatte, sagte er: "Unser Hauptgegner sind und bleiben die SPD und die Grünen."
Der CSU-Chef hatte kürzlich in einem Interview ein Bündnis der Union mit den Grünen nicht ausgeschlossen. Die Schwesterpartei CDU und die FDP hatten sich dagegen schon zuvor auf einen klaren Lagerwahlkampf festgelegt: Schwarz-Gelb gegen Rot-Grün. Demokratische Parteien müssten immer gesprächsbereit sein, sagte Seehofer in Kreuth. Aus diesem Satz lasse sich aber nichts schließen. Die Frage, was passiere, wenn es nach der Bundestagswahl im September nicht für Schwarz-Gelb reicht, ließ er offen. Die FDP sei der Wunschpartner, "mit dem wir auch gut zusammengearbeitet haben, in Berlin und in München", sagte der bayerische Ministerpräsident. Er rate den Liberalen, die internen Debatten zu beenden. Die Führungsqualitäten von FDP-Chef Philipp Rösler wollte er nicht beurteilen. Das müsse die FDP mit sich selbst klar machen. Eine Zweitstimmen-Kampagne zugunsten der Liberalen lehnte Seehofer ab. "Die CSU kämpft um jede Stimme."