Die CSU will die Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland zum Wahlkampfthema machen und setzt die CDU damit weiter unter Druck. „Eine PKW-Maut sollte Bestandteil des gemeinsamen Wahlprogramms von CDU und CSU sein“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, der „Rheinischen Post“. Deutschland brauche mehr Geld für die Verkehrsinfrastruktur. Eine Pkw-Maut führe auch zu mehr Gerechtigkeit auf den Straßen in Europa: „Deutsche zahlen in vielen anderen Ländern Maut, warum sollte also die Straßennutzung in Deutschland kostenlos sein“, sagte Müller.
Die CDU lehnt die Abgabe ab. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bremste die Forderung der Schwesterpartei bisher aus. „Meine Haltung zu dem Thema hat sich nicht verändert“, sagte Merkel, die eine solche Gebühr für Autofahrer ablehnt. Die CSU will die Maut in ein gemeinsames Wahlprogramm von CDU und CSU schreiben - zumindest aber in ihr eigenes.
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Platz 10: Autobahn 24
Mit 5.497 Kilometer Stau eröffnet die A 24 die Top 10 der stauanfälligsten Autobahnen Deutschlands. Zwischen Hamburg und Berlin stand der Verkehr vergangenes Jahr knapp 80 Tage still. Und das bei maximal 45.000 Fahrzeugen pro Tag und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.
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Platz 9: Autobahn 4
Die Autobahnstrecken der A 4 zwischen Aachen und Krombach sowie dem Kirchheimer Dreieck und Görlitz bescherten den Autofahrern letztes Jahr 7.020 Staukilometer. 293 Tage standen die Autobahnnutzer damit im Stau. Nerven kostet vor allem der nordrhein-westfälische Abschnitt zwischen Köln Kreuz-Süd und Köln-Poll: Jeden Tag folgen mehr als 120.000 Fahrzeuge dem Kölner Autobahnring auf der A 4. - Bild: dpa
Platz 8: Autobahn 7
Die mit 967 Kilometern längste deutsche Autobahn landet auf Platz 8 der stauanfälligsten Strecken Deutschlands. Letztes Jahr standen die Fahrzeuge 38 Kilometer und damit 14 Stunden pro Autobahnkilometer im Stau. Das macht insgesamt 36.617 Staukilometer auf der A 7. Davon meistbefahren ist die Strecke Hamburg-Nordwest - Hamburg-Stellingen mit mehr als 130.000 Fahrzeugen am Tag. Stau gibt es hingegen eher auf der Strecke Flensburg – Hamburg: Hier standen die Autofahrer letztes Jahr ganze 3.283 Stunden im Stau, insgesamt also 137 Tage.
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Platz 7: Autobahn 6
Die A 6 zwischen der deutsch-französischen und deutsch-tschechischen Grenze ließ ihre Autofahrer letztes Jahr ganze 278 Tage im Stau stecken. Nerven kostet hier vor allem die Strecke Nürnberg – Heilbronn: Der ADAC zählte hier letztes Jahr 2.073 Staumeldungen mit mehr als 6.400 Staukilometern.
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Platz 6: Autobahn 9
21.632 Kilometer Stau: Das ist die Bilanz 2011 der Autobahn 9. Besonders viel Zeit brauchte man hier auf der Strecke Nürnberg - München, die mit knapp 150.000 Fahrzeugen zu den meistbefahrenen Routen Deutschlands zählt. Die mehr als 4.000 Staus verursachten damit eine Autoschlange von knapp 12.000 Kilometern. Und das auf einer Strecke, die nicht mehr als 170 Kilometer misst. Erstaunlich auch: Elf der bundesweit 61 gemeldeten Megastaus über 30 Kilometer stammten von der A 9 im Abschnitt AD Holledau – AK Neufahrn.
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Platz 5: Autobahn 2
Einer der meist frequentierten Autobahnen Deutschlands, die A 2, belegt Platz 5 der stauanfälligsten deutschen Autobahnen. Auf der Ost-West-Achse standen die Autofahrer letztes Jahr ganze 9.234 Stunden im Stau, auf einer Gesamtlänge von knapp 22.000 Kilometern. Geduld brauchte vor allem, wer auf der Strecke Dortmund – Hannover unterwegs war: Der ADAC registrierte hier letztes Jahr 4.617 Staumeldungen mit einer Länge von knapp 12.000 Kilometern.
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Platz 4: Autobahn 5
Auch wenn sie nur Platz 4 im Kilometervergleich belegt: Auch die A 5 ist Spitzenreiter. In der ADAC-Staubilanz belegt sie Platz 1 in Sachen Staudauer. Insgesamt 28 Staustunden pro Kilometer Autobahn wurden letztes Jahr gemeldet. Der Verkehr stockte dabei auf einer Länge von „nur“ 25.080 Kilometer. Vor allem zwischen Kassel und Frankfurt sowie Karlsruhe und Basel rollten die Autos langsamer. Gut die Hälfte aller Staus der A 5 ereignete sich auf diesen Strecken.
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Platz 3: Autobahn 1
Mit mehr als 42.000 Kilometern Stau ergattert die A 1 Platz 3 der stauanfälligsten deutschen Autobahnen. Die 732 Kilometer lange Strecke verursachte dabei rund 21 Staustunden pro Kilometer Autobahn im letzten Jahr. Problemkind ist auch hier wieder die Gegend rund um Köln: Zwischen Euskirchen und Dortmund registrierte der ADAC vergangenes Jahr knapp 8.000 Staumeldungen mit einer Gesamtlänge von 15.840 Kilometern. Auch im Norden, zwischen Hamburg und Bremen, kam der Verkehr 2011 immer wieder zum Erliegen. Insgesamt 2.599 Mal.
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Platz 2: Autobahn 3
Das Siegerpodest knapp verfehlt hat die 778 Kilometer lange A 3. Die zweitlängste Autobahn Deutschlands bescherte den Autofahrern letztes Jahr knapp 50.000 Staukilometer, vor allem im Raum Frankfurt und Köln. Insgesamt wurden hier 6.500 Staus gezählt, die die Autofahrer alles in allem 239 Tage feststecken ließ.
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Platz 1: Autobahn 8
Spitzenreiter der ADAC-Staubilanz 2011 im Hinblick auf die gemeldete Staulänge ist die A 8. Zwischen der luxemburgischen Grenze bei Perl bis ins oberbayerische Piding stockte der Verkehr letztes Jahr mit rund 67 Kilometern pro Autobahnkilometer. Allein auf der Strecke Karlsruhe – Salzburg heißt das konkret: 9566 Staus mit einer Länge von mehr als 30.000 Kilometern.
Auch die Wahrscheinlichkeit eines einzelnen Megastaus war hier vergangenes Jahr am größten: Ein Drittel aller Staus über 30 Kilometer Länge ereigneten sich auf der A 9 zwischen München und Österreich. Grund dafür sind zum einen das hohe Verkehrsaufkommen, aber auch der mangelhafte Zustand und das hohe Alter der Autobahn. Nicht zuletzt gilt die A8 als eine der unfallträchtigsten Autobahnen Deutschlands.
CSU-Chef Horst Seehofer beharrt seit längerem auf einer Pkw-Maut. Diese werde auch im Bundestagswahlprogramm stehen, „auf jeden Fall in dem Teil der CSU“, hatte er im November angekündigt und hinzugefügt: „Die Finanzierung des Verkehrsetats auf Dauer muss gelöst werden, die Verstetigung der Verkehrsinvestitionen.“ Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sieht in einer Pkw-Maut auf Autobahnen eine Möglichkeit, den finanziellen Nachholbedarf in seinem Haushalt zu decken.
Die CSU will ferner Krankenhäusern in Finanznöten noch vor der Bundestagswahl mit einem Milliardenprogramm helfen. Das Volumen beträgt mehr als eine Milliarde Euro bis Ende 2014. Es gehe um "Anreize für eine höhere Qualität der Krankenhausleistungen und für die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung gerade in ländlichen Regionen", zitiert die "Passauer Neue Presse" am Samstag aus einem Positionspapier, das in Wildbad Kreuth verabschiedet werden soll.