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München November 2012
Wenn nur noch die Autoscheinwerfer den Weg leuchten: Ein Kurzschluss in einer Überlandleitung war der Auslöser für den großflächigen Stromausfall in München am 15. November. 450.000 Menschen waren bis zu einer Stunde lang ohne Strom. Züge blieben stehen und im Berufsverkehr kam es zu chaotischen Zuständen, weil Ampeln ausfielen.
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Hannover Juli 2011
Ganz Hannover und mehrere Gemeinden im Umland lagen nach Ausfällen in einem Kohlekraftwerk und in einem Umspannwerk komplett im Dunkeln. Fast 600 000 Menschen und etliche Industriebetriebe waren von dem Stromausfall betroffen. Nach rund zwei Stunden wurde die Versorgung wieder hergestellt.
Im Bild eines der drei alten Blöcke des Kohlekraftwerks in Datteln (Nordrhein-Westfalen).
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Deutschland Januar 2007
Der Orkan "Kyrill" reißt zahllose Stromleitungen ab und verursacht dadurch auch in einigen Regionen Deutschlands tagelange Stromausfälle.
Das Bild zeigt einen Energietechniker, der am 19.Januar 2007 nach dem Sturm auf einem Feld vor den Toren Magdeburgs einen umgeknickten Hochspannungsmast kontrolliert. Der Mast war ursprünglich fünfzig Meter hoch und führte eine 380 KV Leitung.
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Europa November 2006
In ganz Europa fiel am 4. November 2006 der Strom aus. Die Ursache führte der Energiekonzern Eon damals vor allem darauf zurück, dass Mitarbeiter des Konzerns die Lage bei der Abschaltung einer Hochspannungsleitung falsch eingeschätzt haben.
Am 4. November hatte die Netzleitstelle von Eon eine Höchstspannungsleitung über die Ems abgeschaltet, damit ein Kreuzfahrtschiff von der Werft in Papenburg ohne Gefahr in die Nordsee fahren konnte. Zuvor hatten die Mitarbeiter per Computer simuliert, was geschehen könnte, sollte die Leitung abgeschaltet werden. - Bild: dpa
Kurz vor der Freigabe für das Schiff traten Überlastungen bei einer anderen Überlandleitung auf. Die Mitarbeiter unterließen eine nicht vorgeschriebene weitere Simulation und gaben freie Fahrt für das Schiff. In einer Kettenreaktion schalteten sich Teile des europäischen Stromnetzes dann wegen Überlastung aus.
Das Bild zeigt das Kreuzfahrtschiff "Disney Dream" , wie es im November 2010 durch die Dockschleuse den Hafen der Meyer-Werft in Papenburg verlässt.
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Münsterland November 2005
Nach einem heftigen Wintereinbruch knicken mehr als 80 Strommasten im Münsterland um. Zeitweise sind mehr als 250 000 Menschen von der Versorgung abgeschnitten, Tausende sitzen tagelang im Dunkeln.
Das Archivbild vom November 2005 zeigt umgeknickte Strommasten auf einem Feld bei Laer in der Nähe von Münster.
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Frankfurt November 2004
Nach einer Explosion in einem Frankfurter Umspannwerk sind rund 45 000 Menschen bis zu zehn Stunden lang ohne Strom, auch der Frankfurter Flughafen ist betroffen.
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Rheinland-Pfalz September 2004
Rund eine Million Menschen saßen im September 2004 im Dunkeln, als in Rheinland-Pfalz und in Teilen von Luxemburg der Strom ausfiel. Manche Gebiete waren mehr als drei Stunden ohne Stromversorgung. In Deutschland sei es mit rund 540.000 Betroffenen der größte Blackout der vergangenen Jahrzehnte gewesen, hatte damals der Leiter des Katastrophenstabs, Hans-Günther Lanfer, gesagt.
Es ist ruhig geworden um den Energiekonzern E.On. Außer einer TV-Kampagne („Sag mal E.On …“), die über die Weihnachtsfeiertage über die Bildschirme dudelte, ist das Unternehmen nur im Hintergrund, heimlich, still und leise, aufgetreten. Dort aber effizient. Die meisten Signale zeigten dabei, zumindest in Europa, auf Stopp. E.On bereinigt sein Geschäftsaktivitäten, was früher noch hochgelobt war, muss nun weichen.
Beispiel Ungarn: Vor sieben Jahren schien es ein glanzvoller Erfolg zu sein, als E.On vom führenden ungarischen Erdöl- und Erdgasanbieter Mol die Gassparte übernahm. Ungarn ist ein aufstrebendes Industrieland in Mitteleuropa, gesegnet mit einem Mittelstand, der mit der Privatisierung der Energiewirtschaft die Hoffnung auf eine kapitalistische Zukunft verband. 2,1 Milliarden Euro hatte E.On für Mol-Gas bezahlt, dafür wurde ein Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro in Ungarn übernommen.
Mol belieferte Verteilergesellschaften und Haushaltskunden in Ungarn, der Düsseldorfer Energieriese schien damit ein sicheres Geschäft gemacht zu haben. Nun soll die ungarische Gassparte verkauft werden. Vor ein paar Wochen wurde eine Absichtserklärung über den Verkauf an die staatliche Energiegesellschaft MVM unterschrieben.
E.On ist dabei, Geschäfte im Wert von 15 Milliarden Euro zu verkaufen, vor allem in Europa. Wobei die Türkei in der konzerninternen Terminologie ausdrücklich nicht zu Europa gehört, sondern zu den Schwellenländern, in denen für die Zukunft erhebliches Wachstum erwartet wird. Damit liegt die Türkei gleichauf mit Indien und Brasilien.
E.On braucht Geld, und zwar dringend. Die Energiewende nahm dem Unternehmen seine Atomgewinne, auf die sich die Energiemanager jahrzehntelang gestützt haben. Eine Laufzeitverlängerung bis ins Jahr 2036 für die Kernkraftwerke, mit der Bundesregierung im Herbst 2010 abgeschlossen, beflügelte diese Hoffnung auf sichere Profite nur noch ins Unermessliche. Doch dann kam es anders. Die Reaktorkatastrophen im japanischen Fukushima lösten auch in Deutschland einen Tsunami von Anti-Atom-Gefühlen aus, die bis ins Kanzleramt reichten. Der Stopp der Kernenergie war die Folge. Für E.On brach eine gewinnträchtige Welt zusammen. Nun muss der Konzern in Erneuerbare Energien investieren und in andere, weit entfernte Märkte, die noch Wachstum versprechen.
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