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2,84 Millionen Arbeitslose im Dezember: Arbeitslosenzahl auf tiefstem Stand seit 1991

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist 2012 dank eines guten Jahresauftakts auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten gefallen. Im Dezember jedoch stieg die Zahl der Menschen ohne festen Job.

Platz 10: Mosambik

Wachstumsprognose 2013: 8,4 Prozent

Rohstoffvorkommen spielen im Land an der Grenze zu Südafrika eine wichtige Rolle. Aluminium ist das Hauptexportprodukt, Kohle wird von ausländischen Bergbaukonzernen gefördert. In Zukunft soll auch Erdgas im Rouvma-Becken erschlossen werden.

Bild: obs

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat 2012 sein bestes Jahr seit 1991 erlebt, ist zum Jahresende aber stärker in den Sog des europaweiten Wirtschaftsabschwungs geraten. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 2,897 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet und damit 79.000 weniger als 2011. Das ist der niedrigste Wert seit 1991.

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Die Arbeitslosenquote sank auf Jahressicht um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent. Sie betrug in Westdeutschland 5,9 Prozent und in Ostdeutschland 10,7 Prozent. Spitzenreiter war Bayern mit einer durchschnittlichen Quote von 3,7 Prozent, Schlusslicht war Berlin mit 12,3 Prozent. Zu verdanken ist die unter dem Strich gute Entwicklung nach den Worten des BA-Vorstandsvorsitzenden Frank-Jürgen Weise vor allem der ersten Jahreshälfte. Denn im zweiten Halbjahr habe sich die immer schwächer werdende Konjunktur zunehmend bemerkbar gemacht.

So auch zum Jahresende: Die Zahl der Menschen auf Jobsuche erhöhte sich im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 88.000 auf 2,840 Millionen und damit stärker als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt waren 3000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Quote stieg um 0,2 Punkte auf 6,7 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2011 betrug der nicht bereinigte Anstieg 60.000.

Die gute Nachricht: Das Schuldengefälle zwischen Ost und West gleicht sich an, es gibt nicht den überschuldeten Osten oder den überschuldeten Westen. Aber: Die Schuldenquote steigt in allen 16 Bundesländern an - von 0,04 Punkten in Hamburg bis hin zu 0,65 Punkten in Sachsen-Anhalt. Das bedeutet, dass die Deutschen immer mehr auf Pump kaufen und ihren Zahlungsverpflichtungen dann nicht nachkommen können. Bundesweit stehen im Schnitt 9,65 Prozent der Verbraucher bei einem oder mehreren Gläubigern in der Kreide. Das sind drei Prozent mehr als noch im Jahr 2011.

In konkreten Zahlen heißt das, dass dieses Jahr 6,6 Millionen Deutsche verschuldet sind, rund 190.000 mehr als noch im vergangenen Jahr.

Bild: dpa

Höheres Risiko, arbeitslos zu bleiben

"Der Arbeitsmarkt reagierte auch zum Jahresende robust auf die wirtschaftliche Eintrübung", sagte Weise, ergänzte aber, dass Spuren der "langsameren konjunkturellen Gangart erkennbar" seien. So sei zwar das Risiko, arbeitslos zu werden, nicht gestiegen, allerdings das Risiko, arbeitslos zu bleiben. "Das heißt, die Firmen sind vorsichtig mit Einstellungen in einer unsicheren Wirtschaftslage", erläuterte Weise. Dies zeige sich auch darin, dass sich der Aufbau von Beschäftigung im Jahresverlauf verlangsamt habe: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg nach Hochrechnungen der BA im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 406.000 auf 29,44 Millionen. Im April hatte der Zuwachs noch 666.000 betragen.

Von einer Trendwende will Weise zwar noch nicht sprechen, er räumte aber ein: "Wir stellen uns auf ein schwieriges Jahr 2013 ein." Vieles spreche dafür, dass die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt etwas zulegen und bei mehr als 2,9 Millionen liegen, sich der Beschäftigungsaufbau aber auf seinem aktuellen Niveau halten könnte.

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Für diese Entwicklung habe 2012 eine gute Ausgangsbasis geschaffen. "Es ist gelungen, in diesem Jahr viele Menschen in Arbeit zu bringen, und der Wirtschaft ist es gelungen, viel Beschäftigung zu schaffen", sagte Weise. Insgesamt seien der Behörde 2012 von den Unternehmen zwei Millionen Stellen gemeldet worden - das seien zwar weniger als 2011, aber etwa gleich viel wie 2010, erklärte er.

Haushaltsüberschuss von 2,6 Milliarden Euro

Von der guten Beschäftigungslage profitierte 2012 auch der Haushalt der Behörde: Der voraussichtliche Finanzüberschuss wird mit knapp 2,6 Milliarden Euro angegeben und liegt damit um fast 500 Millionen Euro höher als zuletzt erwartet. Damit könne erstmals seit 2009 wieder eine leichte Rücklage gebildet werden, erklärte Weise. Diese würde aber wohl schon 2013 teilweise wieder in Anspruch genommen werden, da ein Defizit von rund 1,1 Milliarden Euro erwartet werde.

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