Der Ökonom Clemens Fuest erwartet ein Gesundschrumpfen der Finanzbranche. "Dadurch, dass jetzt mehr Eigenkapital verlangt wird, ist es klar, dass die Branche schrumpft", sagte der Oxford-Professor im Interview der Nachrichtenagentur dapd. "Das ist auch gut so". Denn die Branche sei durch versteckte Subventionen in Form staatlicher Garantien bevorteilt worden. Das sei durch die neuen Anforderungen vorbei. In einem neuen Regelwerk namens Basel III sollen die Geldinstitute verpflichtet werden, deutlich mehr Eigenkapital vorzuhalten, als es bislang der Fall war. So soll verhindert werden, dass sie mit dem Geld des Steuerzahlers gerettet werden müssen, falls sie in Schieflage geraten.
Bei der gemeinsamen europäischen Bankenaufsicht, die unter dem Dach der EZB entstehen soll, sieht er allerdings noch offene Fragen. "Grundsätzlich halte ich die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Bankenaufsicht für gut", sagte Fuest. "Was sind zum Beispiel die Bedingungen dafür, dass die EZB ein Verfahren an sich ziehen kann", frage er sich aber. Fuest kritisierte zudem, dass "die sehr wichtige Frage eines Bankenabwicklungsfonds" noch nicht geklärt sei. Die EU-Kommission wollte über einen Fonds, in denen alle Geldinstitute einzahlen sollten, die Abwicklung maroder Banken finanzieren. In Deutschland existiert ein solcher Fonds bereits. Das europäische Vorhaben stößt aber vor allem in Deutschland auf Kritik, weil die Bundesregierung befürchtet, andere Staaten könnten sich bei den nationalen Fonds bedienen, um ihre maroden Banken abzuwickeln.
Die Aussagen dieser Finanz- und Wirtschaftsweisen sind doch
auf einen Nenner zu bringen, daß niemals Solvenzprobleme, weder
im privaten noch im staatlichen Bereich, mit einem Schneeball-
system Schulden mit Schulden zu bekämpfen zu lösen sind!
Aus kurzsichtigen Finanz-, Wirtschafts-, und Machtüberlegungen
hält man jedoch daran fest und läßt den ganzen Euroladen lieber,
wie die ehemalige lat. Münzunion, auf Kosten der Deutschen
Steuerzahler, zusammenbrechen! Dabei kann man nur hoffen, daß
dieses möglichst schnell geht, da sich die lat. Münzunion, wie
das nicht funktionierende Eurosystem, als ziemlich zählebig er-
wiesen hat!
Wenn ich das so lese, habe ich den Eindruck, die EU wird von Deutschland gelenkt und nicht von Brüssel. Zumindest wird versucht, diesen Eindruck zu erwecken. Und wenn das so ist sollte man zuerst diesen Laden in Brüssel auflösen. Man hätte dann viel Geld für Hilfsaktionen und müsste nicht weiter den schon lange überlasteten und ausgeknautschten deutschen Steuerzahler belasten.
Mit dem üblichen Solidaritäts-Gesäusel ist das Euro-Dilemma nicht länger zu erklären.
Als tatsächliche Erklärungen für die mit den üblichen Begründungen nicht mehr nachvollziehbaren Euro-Entscheidungen kommen in Frage – zum Ankreuzen, Mehrfachnennungen sind erlaubt:
O 1. Massivster politischer Druck von Regierungen außerhalb Europas (wobei offen ist mit welchen Konsequenzen gedroht werden kann)
O 2. Man hält die Lage für hoffnungslos und hat den Glauben an eine Lösung ohne Mega-Chaos und ggf. Bürgerkrieg aufgegeben und will nur für sich persönlich Überlebens-Zeit gewinnen
O 3. Ein Haupt-Spieler in Europa (hier kommt nur Frankreich in Frage) folgt einem langfristigen Master-Plan um für sein Land die Probleme zu lösen bzw. es an Europas Spitze zu stellen
O 4. Institutionen (z.B. Banken) oder Staaten die ein Interesse an einem Verlauf wie er sich jetzt zeigt haben umfangreiches, persönlich belastendes Material über die Schlüssel-Entscheider gesammelt und können diese erpressen
O 5. Expansion über alles – Großmacht-Träume für Europa lassen alles Leiden der Bürger nebensächlich erscheinen
O 6. Der "Führer-befiehl-wir folgen-dir" Effekt erzeugt einen Lemming-Effekt der nachgeordneten Entscheidungsträger wie z.B. Parlamentarier
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