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Photovoltaik: Solarstrom boomt ungebremst

Schon acht Millionen Haushalte in Deutschland erhalten ihre Energie rein rechnerisch aus Solarstrom. Ein Plus von 45 Prozent gegenüber 2011. Die grüne Energie treibt der Strompreis für alle Bundesbürger massiv nach oben.

Immer mehr Bürger installieren einen eigene Solaranlage zum Eigenverbrauch. Damit steigen auch die Preise für konventionell erzeugten Strom immer weiter. Quelle: dpa
Immer mehr Bürger installieren einen eigene Solaranlage zum Eigenverbrauch. Damit steigen auch die Preise für konventionell erzeugten Strom immer weiter. Quelle: dpa

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„Deutschland erntet jetzt die Früchte seiner Anstrengungen bei der Solartechnik. Ihr Anteil an der Stromversorgung hat sich in nur drei Jahren vervierfacht. Gleichzeitig hat sich der Preis neuer Solarstromanlagen halbiert", sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), bei der Vorstellung der neuesten Berechnungen des Branchenverbands. Demnach produzierten im vergangenen Jahr die rund 1,3 Millionen Solarstromanlagen in Deutschland rechnerisch den Jahresstromverbrauch von acht Millionen Haushalten – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von etwa 45 Prozent.

Die Berechnungen decken sich mit den Daten der Bundesnetzagentur, auf die sich die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in einem aktuellen Bericht bezieht. Demnach zeichnet sich für das vergangene Jahr ein Ausbaurekord an Solarstromanlagen ab. Allein von Januar bis November sind danach neue Photovoltaikanlagen (PV) mit einer Leistung von mehr als 7300 Megawatt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen worden. So viele neue Anlagen seien in elf Monaten noch nie installiert worden. Zusammen mit den neu installierten Anlagen waren den Daten zufolge Ende November Solarmodule mit einer maximalen Leistung von 32 059 Megawatt angeschlossen.

Auch wegen des starken Zubaus von Solaranlagen ist die von den Verbrauchern über den Strompreis zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien zum Jahresanfang auf knapp 5,3 Cent je Kilowattstunde von zuvor 3,59 Cent stark gestiegen. Auch deshalb müssen die Verbraucher 2013 für ihre Stromrechnung deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bund und Länder hatten im Sommer beschlossen, dass die Förderung von Solarenergie bei einer installierten Leistung von 52 000 Megawatt auslaufen soll. Dieser Wert könnte etwa bis 2015 schon erreicht sein.

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Für 2013 sieht der Branchenverband neue Trends auf die Solartechnik zukommen: „Wir erwarten den verstärkten Einsatz von Batteriespeichern und modernen Energiemanagementsystemen. Solarstrom selbst zu erzeugen und selbst zu nutzen wird immer attraktiver. Der absolute Trend 2013 ist der eigene Stromspeicher, mit dem sich Solarenergie zeitversetzt nutzen und die Abhängigkeit vom Stromversorger weiter reduzieren lässt. Erfreulicher Nebeneffekt für die Energiewende: Dadurch ist weniger Netzausbau erforderlich“, so Körnig.

Die Photovoltaik deckt in Deutschland derzeit rund fünf Prozent des Strombedarfs. Bis 2020 strebt der BSW-Solar einen Ausbau des Solaranteils am Strom-Mix auf mindestens 10 Prozent, bis 2030 auf mindestens 20 Prozent an. Inzwischen könne Energie mit einer eigenen Solarstromanlage deutlich günstiger erzeugt, als vom Stromversorger bezogen werden, erklärte der Verband. Die Erzeugungskosten liegen aktuell bei 15 bis 18 Cent je Kilowattstunde, Strom vom Energieversorger kostet derzeit etwa 25 Cent je Kilowattstunde.

6 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 03.01.2013, 19:33 Uhrln-von-e

    Die Netzumlage kann 2014 kaum sinken. (Wäre mir sehr recht, dann kann ich mich endlich wieder satt essen). Durch die starke Ausweitung des (weitgehend nutzlosen)Solarstroms wird die Umlage eher auf 7 Cent steigen. Die neuen Befreiungen haben eine Auswirkung von 800 Mio (die von Rotgrün schon festgelegten Befreiungen sind 3,2 Mrd). 2011 wurde der EEG-Strom mit 17 Mrd subventioniert, 2012 waren es 21 Mrd. Durch den starken Zubau an Solarengergie werden für 2013 26 Mrd. erwartet. Das Problem ist nicht der Preis, sondern die weitgehende Nutzlosigkeit des EE-Stroms. (siehe auch mein Beitrag bei Stromkosten).
    Wenn die Solarstromerzeuger ihren Strom selbst nutzen würden wäre das ein Traum. Aber dazu brauchen sie Speicher. Zum Beispiel Blei-Vlies-Batterien (auch AGM genannt) Die kosten dann so um die 220 Euro pro Stück und man braucht mindestens 50 davon, damit man wenigstens 3 Nächte Vorrat hat. Zusammen mit den Zusatzgeräten kommt man dann so auf 12000 Euro, abzuschreiben in 6 Jahren. Das sind dann 2000 pro Jahr. Herrn Körnig vom Verband kann nur empfohlen werden, sich das Grundschulwissen in Elementarmathematik draufzuschaffen. Wer den Zweisatz kann ist klar im Vorteil.
    Denn von 2000 Euro im Jahr kann man bei einem Einkaufspreis von 28 Cent/Kwh schon 7100 Kwh Strom kaufen - ganz ohne PV-Platten.

  • 02.01.2013, 20:22 Uhrvandale

    kelerul...abseits von Ökologen und deren Schwindeleien ist ein sinken der EEG Umlage nicht zu erwarten.

    Es werden immer mehr gefährliche Meereswindmühlen in Betrieb genommen die hohe Subventionssätze erhalten und wie Landwindmühlen auch lediglich wertlosen Zufallsstrom einspeisen.

    Die Zahl der umweltschädlichen Solaranlagen wächst ungebremst. Der Strom ist wertlos.

    Hinzu kommen Kosten die anderweitig ausgewiesen werden. Durch die schwankende Einspeisung umweltschädlicher Windmühlen und Solarzellen sinkt die Auslastung moderner Grosskraftwerke. Man wird um eine Kapazitätsereitstellungsgebühr nicht herumkommen.

    Vandale

  • 02.01.2013, 16:59 Uhrflorianbamberg

    Interessantes Thema - habe gerade drüber gepostet: http://energyingermany.com/2013/01/02/solar-power-still-soaring/

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