DüsseldorfAngesichts der wachsenden Konkurrenz durch Tablet-Computer stehen Netbooks vor dem Aus. Mit Asus und Acer haben die beiden größten Hersteller der Mini-Notebooks angekündigt, keine weiteren Modelle mehr herausbringen, wie das asiatische Technologie-Portal Digitimes berichtet. Anbieter wie Dell, Toshiba und Hewlett-Packard hatten sich bereits zuvor aus dem Markt zurückgezogen.
Asus hatte die Gerätekategorie 2007 mit seinem EeePC begründet. Die Mini-Notebooks sollten mit einem handlichen Format, geringem Gewicht und guter Internet-Anbindung vor allem mobile Nutzer ansprechen. Die sparsame Ausstattung ermöglichte niedrige Preise, den EeePC gab es ab rund 200 Euro. Das ging allerdings zulasten der Leistung.
Gerade der Preis lockte viele Käufer – nicht wenige legten sich ein Netbook als Zweitgerät zu. Zu Hochzeiten war jeder achte verkaufte Computer ein Mini-Notebook, der Marktanteil lag 2010 laut Zahlen der Analyse-Firma Canalys bei 13 Prozent. Den Herstellern bescherte das einen hohen Absatz, allerdings bei sehr niedrigen Margen (zumal die meisten Nutzer die Geräte mit dem offenen und kostenlosen Betriebssystem Linux verschmähten und lieber Rechner mit Windows-Lizenz kauften).
Doch das Netbook steht vor dem Aussterben. Zuletzt sank der Marktanteil stetig auf 5 Prozent. Immer mehr Verbraucher griffen zu den ebenfalls handlichen, wenngleich teureren Tablet-Computern. Zudem sanken die Preise für normale Notebooks deutlich und machten damit den kleinen Brüdern Konkurrenz. Mit dem Rückzug von Acer und Asus wird der Absatz weiter sinken.