Das Eisenbahnbundesamt sieht auf eingleisigen Bahnstrecken erhebliche Sicherheitslücken, die zu Zug-Kollisionen führen könnten. Die Behörde hat deshalb die Bahngesellschaften angewiesen, bei Bremsmanövern von Lokomotiven und Triebwagen auf den üblichen Einsatz von Streusand zu verzichten. Der Sand könne die Signaltechnik stören, so dass belegte Gleisabschnitte irrtümlich als frei gemeldet werden. Dadurch sei es bereits wiederholt zu Unfällen oder gefährlichen Situationen gekommen, zitieren die Zeitungen der „WAZ“-Gruppe (Donnerstag) aus einer Allgemeinverfügung des Bundesamtes.
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November 2011 - Peinliche Datenpanne
Nach der persönlichen Anmeldung im neuen elektronischen Ticketsystem „Touch & Travel“ sind für nachfolgende Nutzer Kundendaten sichtbar. Das Portal wird bis auf weiteres für Neuregistrierungen gesperrt.
Juli 2010 - Hitzeschock
Am einem Wochenende fallen in mehreren ICE-Zügen die Klimaanlagen aus. Die Störfälle sind nur die Fortsetzung einer ganzen Serie schwerwiegender Pannen bei der Deutschen Bahn. Foto: dpa
Juli 2010
Wie groß das Problem ist, belegt ein schreiben des Eisenbahnbundesamtes: Hieraus geht hervor, dass die Klimaanlagen in den Fernzügen der Bahn nur auf Temperaturen bis 32 Grad ausgelegt sind. Bei höheren Temperaturen sei „ein Abkühlen grundsätzlich nicht mehr gewährleistet“. Foto: dpa
April 2010 - ICE verliert Tür
Bei voller Fahrt verliert ein ICE auf dem Weg von Amsterdam nach Basel eine Tür. Das Stahlteil schlägt in einen entgegenkommenden ICE ein. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Frankfurt und Köln werden sechs Menschen leicht verletzt. Ursache für den Unfall ist eine lose Stellmutter an der Verriegelung. Foto: dpa
April 2010 - ICE verliert Tür
Die Tür riss aus der Verankerung und traf einen entgegenkommenden Zug. Vorübergehend durften ICEs der gleichen Baureihe nur noch gedrosselt fahren. Foto: dpa
Januar 2010 - S-Bahn-Chaos in Berlin
Bahnchef Rüdiger Grube teilt mit, dass die Züge der Berliner S-Bahn erst 2011 wieder in vollem Umfang fahren sollen. Die Berliner Bürger ärgern sich schon seit Anfang 2009 immer wieder über Zugausfälle, Verspätungen, mangelhafte technische Kontrollen und diverse Defekte im Nahverkehr. Foto: dpa
Januar 2010 - S-Bahn-Chaos in Berlin
Und es wurde immer schimmer: Wegen Reparaturen und Wartungen war im vergangenen Jahr zwischenzeitlich nur noch ein Viertel der S-Bahn-Flotte der Hauptstadt im Einsatz. Die Folge: Massive Störungen im regionalen Zugverkehr. Foto: dpa
Dezember 2009 - Oberleitungen vereisen
An Silvester und zu Jahresbeginn 2010 führen vereiste Oberleitungen in Nord- und Westdeutschland, eine Weichenstörung am Berliner Hauptbahnhof und technische Störungen an Stellwerken in Berlin zu Verspätungen und Zugausfällen. Foto: ap
Ab Januar 2009 - Überwachungsskandal
Die Affäre, die auch Hartmut Mehdorns Karriere als Bahnchef beendete: Zuerst waren es 1.000 Mitarbeiter, die man zugab durch einen externen Dienstleister gecheckt zu haben, dann 173.000. Letztlich räumte Mehdorn ein, alle Mitarbeiter seien überprüft worden. Dann wurde bekannt, dass die Bahn über Jahre E-Mails von Mitarbeitern überwacht hat. Politik und Gewerkschaften schäumten, der Bahn-Chef (hier mit seinem inzwischen ebenfalls abgelösten Anti-Korruptionsbeauftragten Wolfgang Schaupensteiner) empfand Vorwürfe in diesem Zusammenhang dagegen als „unverantwortliche Skandalisierung“. Schließlich habe man ja nur Korruption bekämpfen wollen. Foto: dpa
November 2008 - Börsengang platzt
Der Börsengang war Mehdorns Lieblingsprojekt seit seinem Amtsantritt 1999. Alles hatte sich diesem Ziel unterzuordnen. Selbst als die Finanzmärkte schon längst abwärts gerauscht waren, glaubte der Vorstandschef noch an den Sprung aufs Parkett: Im Zweifel sollten eben Ölscheichs oder Staatsfonds Anteile an der Tochtergesellschaft DB Mobility Logistics kaufen. Die Bundesregierung, nervös angesichts der absehbar niedrigen Einnahmen, zog die Notbremse und verschob den Börsengang auf unbestimmte Zeit. Eine schwere Schlappe für die Bahn. Foto: dpa
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Wenn die neuen Regeln nicht eingehalten würden, müsse angesichts des „enormen Gefahrenpotenzials“ bei möglichen Unfällen von Reisezügen „mit einer Vielzahl an Toten und Verletzten“ gerechnet werden, warnt das Bundesamt in seiner Verfügung vom 20. Dezember. Es hat die Bahnbehörden deshalb angewiesen, die Bremsvorgänge früher zu starten und nur noch in Notfällen Sand einzusetzen.
Der Streusand sollte bislang vor allem auf feuchten, beispielsweise mit Herbstlaub bedeckten Schienen die Reibung beim Bremsen erhöhen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte am Mittwoch. „Die DB setzt die Weisung des Bundesamtes bereits seit dem 21. Dezember um. Alle Lokführer habe die Weisung erhalten.“ Die Sicherheit von Reisenden sei nicht gefährdet gewesen, versicherte der Sprecher.