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Börse Frankfurt: Der Dax ruht sich aus

von dpa und Reuters Quelle: Handelsblatt Online

Nach dem fabelhaften Jahresstart fällt der Leitindex vorbörslich leicht zurück. Im Blickpunkt stehen heute Arbeitsmarktdaten aus Deutschland.

Die Dax-Kurve schlängelt sich am 02.01.2013 im Handelssaal der Wertpapierbörse in Frankfurt am Main (Hessen) auf der Anzeigetafel aufwärts. Quelle: dpa
Die Dax-Kurve schlängelt sich am 02.01.2013 im Handelssaal der Wertpapierbörse in Frankfurt am Main (Hessen) auf der Anzeigetafel aufwärts. Quelle: dpa

FrankfurtDer Dax fällt vorbörslich leicht unter das Vortagesniveau. Am Mittwoch hatte das Handelstableau bei einem Kurs von 7.779 Punkten ein Plus von 2,2 Prozent angezeigt. Die 7.800 Punkte scheinen nach Ansicht von Händlern nur noch eine Zwischenetappe zu sein. Die zweite Reihe zeigte sich ebenfalls glänzend in Form. Der MDax stieg um zwei Prozent auf 12.149 Punkte und der TecDax notierte 1,8 Prozent fester auf 843 Zähler.

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Heute schauen die Akteure vor allem auf die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland. Im Dezember ist diese nach Einschätzung von Experten gestiegen, aber deutlich unter der Marke von drei Millionen geblieben.

Die Bundesagentur für Arbeit gibt die Zahlen in Nürnberg bekannt. Von Reuters befragte Banken-Volkswirte rechnen mit einem Anstieg auf über 2,8 Millionen Erwerbslose. Im November waren 2,75 Millionen Arbeitslose registriert worden.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hatte sich zuletzt dem Wirtschaftsabschwung in Europa immer weniger entziehen können. Seit Oktober steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich immer stärker an. Im Jahresdurchschnitt hat der deutsche Arbeitsmarkt 2012 mit voraussichtlich etwa 2,9 Millionen Arbeitslosen dennoch so gut abgeschnitten wie seit 21 Jahren nicht mehr.

Gelassener können die Anleger nun in die USA schauen, denn der mühsam errungene Haushaltskompromiss kann in Kraft treten. Präsident Barack Obama unterzeichnete am Mittwochabend das Regelwerk, wie das Präsidialamt mitteilte.

Der Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern hebt viele zum Jahreswechsel automatisch in Kraft getretene Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen auf. Allerdings werden zahlreiche Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe nur um zwei Monate verschoben, so dass neuer Streit im Kongress programmiert ist.

Die Ratingagentur S&P sieht sich durch den Kompromiss im US-Haushaltsstreit nicht zu einer Heraufstufung der Kreditwürdigkeit des Landes veranlasst. Die Einigung ändere nichts am Ausblick, urteilten die Bonitätswächter am Mittwoch.


Union will Änderungen im Finanzsektor

Bei S&P werden die USA seit einiger Zeit nur noch mit "AA+" bewertet und damit nicht mehr mit der Bestnote. Zudem ist der Ausblick negativ. S&P begründete die zurückhaltende Einschätzung des Kompromisses damit, dass die US-Staatsfinanzen dadurch mittelfristig nicht stabiler würden.

Die Einigung zum Jahreswechsel verhinderte automatisch eintretende Steuererhöhungen für praktisch alle Amerikaner sowie Ausgabenkürzungen. Positiv bewertete S&P, dass sich durch das Umschiffen der Fiskalklippe das Risiko einer Rezession verringert habe. Im Gegensatz zu S&P bewertet Moody's die USA immer noch mit der höchstmöglichen Bonitätsnote.

Die Union will einer Zeitung zufolge Änderungen im Finanzsektor vorantreiben. Fraktions-Vize Michael Meister (CDU) sagte "Handelsblatt Online", es müsse an "der eigenverantwortlichen Bankenrestrukturierung, dem Verbot des Eigenhandels oder der Begrenzung von anreizfeindlichen Boni" gearbeitet werden.

Eine Trennung von Investment- und Geschäftsbanken lehnt Meister dagegen dem Blatt zufolge ab. Eine Zerschlagung des Finanzsektors würde zu einer "tiefen Verwerfung in der Realwirtschaft" führen, sagte er.

Die Einigung im US-Haushaltsstreit hat zum Jahresstart für ein Kursfeuerwerk an der Wall Street gesorgt. "Das ist eine Befreiungsrally", fasste Brian Battle vom Investmentberater Performance Trust Capital Partners am Mittwoch das Geschehen zusammen. Er rechnet aber nicht damit, dass der Aufwärtstrend von langer Dauer ist.

Die nächste Krise droht mit der bevorstehenden Debatte über die Erhöhung der Schuldengrenze. Die USA stoßen voraussichtlich Ende Februar an ihre selbst gesetzte Obergrenze. Nach wochenlangem Tauziehen fanden Republikaner und Demokraten in der Nacht zu Mittwoch einen Kompromiss, mit dem sie zum Jahreswechsel automatisch eintretende Steuererhöhungen für praktisch alle Amerikaner sowie Ausgabenkürzungen weitgehend verhinderten und die Gefahr einer Rezession abwendeten.

Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten schloss knapp 2,4 Prozent höher auf 13.412 Punkten. Zu den Gewinnern zählten Aktien, die üblicherweise besonders stark auf die Stimmung an den Märkten reagieren. Gefragt waren Finanztitel. Bank of America legten um 3,7 Prozent zu, Citigroup-Aktien verteuerten sich um 4,2 Prozent.

Zu den Favoriten im europäischen Bankenindex zählten die Titel der Commerzbank und Societe Generale mit Kursgewinnen von 3,9 beziehungsweise 5,3 Prozent. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank schlossen 3,7 Prozent fester.


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