Die Löwenmarke zeigt der Konkurrenz nicht mehr die Zähne. Die Modelle von PSA Peugeot Citroen verkaufen sich immer schlechter. Im ersten Halbjahr brach der weltweite Absatz um 13 Prozent auf 1,62 Millionen Autos ein. Allein in Europa wurden 15 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft.
Zu abhängig von Europa
Der französische Autobauer leidet unter seiner Abhängigkeit von seinem Heimatmarkt und von Südeuropa. "Mit Frankreich, Italien und Spanien stecken die traditionell starken Märkte für Peugeot in einer tiefen Krise", teilte Europas zweitgrößter Autokonzern mit. Wegen der Schuldenkrise und der gestiegenen Arbeitslosigkeit können sich immer weniger Südeuropäer und Franzosen neue Autos leisten.
Selbst in Lateinamerika kommt Peugeot nicht in die Gänge. Dort schrumpfte der Absatz im ersten Halbjahr um 21 Prozent. Die Anhebung von Importsteuern in Brasilien bremste das Geschäft.
Zuwächse in Russland und China konnten den Rückgang in Europa und Lateinamerika nicht kompensieren. In Russland verkaufte Peugeot sieben Prozent mehr Fahrzeuge, in China sogar 17 Prozent mehr.
Jeder zehnte Job in Gefahr
Angesichts der verfahrenen Situation in Europa droht Peugeot ein weiterer Kahlschlag. Konzernchef Philippe Varin wird voraussichtlich in Kürze die Streichung tausender Arbeitsplätze und die Stilllegung eines Werks ankündigen müssen. Laut Gewerkschaften wackelt jede zehnte Stelle. Das Werk in Aulnay-Sous-Bois bei Paris mit rund 3.000 Mitarbeitern steht auf der Kippe.
Bereits vor Monaten hatte Peugeot-Chef Varin ein rigides Sparprogramm und den Abbau von 6.000 Jobs, darunter 4.000 in Frankreich verkündet. Im gesamten Geschäftsjahr soll eine Milliarde Euro eingespart werden. Das reicht offenbar nicht. Varin muss seinen Sparkurs nochmals verschärfen.
Wie schlimm es um den Autobauer steht, zeigt ein Bericht der Zeitung "La Tribune". Demnach soll der Autobauer bei der französischen Regierung Notkredite beantragt haben. Das dementierte aber Peugeot umgehend.
Partnerschaft mit Opel als Ausweg?
Hoffnung setzt das Unternehmen nun auf neue Modelle, die vor allem in oberen Marktsegmenten neue Kunden anlocken sollen. Zudem setzt Peugeot auf eine Kooperation mit General Motors (GM) in Europa. Laut Medienberichten und Gewerkschaftskreisen gibt es angeblich Überlegungen, die Mittelklasse-Limousinen Peugeot 508 und Citroën C5 von 2016 an in Rüsselsheim vom Band laufen zu lassen.
Die desaströsen Absatzzahlen setzen am Freitag die Peugeot-Aktie weiter unter Druck. Sie rutscht um sechs Prozent ab und notiert bei nur noch rund 7,20 Euro. Seit einem Jahr hat der Auto-Titel gut 70 Prozent an Wert eingebüßt und ist auf ein Rekordtief gefallen.
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