Der bislang zwischen 17.30 und 20.00 Uhr ermittelte sogenannte L-Dax wird nun auch zwischen 8.00 und 9.00 Uhr berechnet. Um dieser Veränderung Rechnung zu tragen, heißt der Index künftig L/E-Dax (Late/Early-Dax). Beim klassischen Xetra-Handel zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr bleibt dagegen alles beim Alten.
Mit der Ausweitung der Handelszeiten reagiert der Frankfurter Börsenbetreiber Deutsche Börse auf die Entscheidung einiger Regionalbörsen wie Stuttgart und München, den Aktienhandel bereits um acht Uhr zu beginnen. Im Visier der Börsen sind vor allem Privatanleger, um deren Gunst seit Jahren ein Bieterkampf entbrannt ist. Dabei hatten bisher vor allem die Regionalbörsen die Nase vorn. Weil sie den Handel bis auf 20 Uhr ausgedehnt haben, musste auch die Frankfurter Börse nachziehen. Im klassischen Xetra-Handel, der von institutionellen Investoren dominiert wird, beträgt der Marktanteil von Frankfurt längst mehr als 90 Prozent.
Bereits zum 26. Mai hatte die Börse den Präsenzhandel auf das Xetra-System umgestellt:
Das Ende einer Börsen-Ära
Vergleichsweise geringe Liquidität
Für institutionelle Anleger ist der Früh-Handel deshalb auch weniger interessant, weil die Umsätze um diese Uhrzeit noch zu gering seien, betont ein Aktienhändler einer großen deutschen Bank. Erst mit Beginn des klassischen Xetra-Handels um 9.00 Uhr sei die Liquidität ausreichend, um auch größere Kauf- oder Verkaufsaufträge zu fairen Preisen abwickeln zu können. Deshalb sei auch nach wie vor der Kursverlauf im klassischen Xetra-Handel die entscheidende Größe.
Auch sein Kollege von einem Frankfurter Brokerhaus geht davon aus, dass neben Privatanlegern vor allem spekulativ orientierte Investoren das zusätzliche Angebot nutzen werden.
Die Fonds-Gesellschaft DWS blickt mit verhaltenem Interesse auf die Verlängerung der Handelszeiten. "Für uns ist das eher nicht relevant. Wir schauen uns das aber an", erklärte die Tochter der Deutschen Bank. Allianz Global Investors äußerte sich ähnlich.
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